Mutter Anna, die mit ihrem neuen Freund zusammenlebt, ist entsetzt, als ihre Tochter Joey spurlos verschwindet. Kurz darauf stellt sich heraus, dass alle Kinder des Ortes nicht mehr da sind. Die panischen Eltern beginnen eine großangelegte Suche, die allerdings erfolglos bleibt. Als sich kurz darauf ein Pulk Kinder dem Ort nähert, sind die Erwachsenen heilfroh: Ihre Liebsten sind wieder da. Der anfänglichen Freude folgt allerdings bald Ernüchterung, denn die Kleinen haben sich verändert, sind gewalttätig geworden. Ein Dämon hat sich in ihnen festgesetzt, der den Ort auslöschen will. Als es erste Tote gibt, beginnen sich die Eltern zu wehren. Anna hingegen glaubt weiterhin an das Gute in Joey und versucht sie zu retten...
Was für eine gelungene Grundidee. “SPEAK NO EVIL” schafft es, eine höchst ansprechende und atmosphärisch stimmige Exposition zu bringen, bei der es einem eiskalt den Rücken runterläuft. Wenn die Kinder verschwinden und die Eltern sich auf die Suche machen, ist das genauso schlimm mit anzuschauen, wie ebenjene Kinder plötzlich in einer Gruppe auf den Ort zugehen. Das hat ein bisschen was von “KINDER DES ZORNS” oder der Fernsehserie “THE RETURNED”, die ich bei dieser Gelegenheit noch einmal empfehlen muss. Genauso (positiv) unerträglich weil ungewöhnlich ist es, dass die Eltern sich im Verlaufe des Filmes gegen ihre eigenen Kinder richten, um zu überleben. Das ist fast schon exploitativ, irgendwie geschmacklos, aber entsprechend interessant. Das bietet natürlich eine Menge Diskussionspotenzial und philosophisch-soziale Aspekte, denn was hier auf der Metaebene geschieht, ist extrem aufregend. Was am meisten erstaunt, ist, dass der Film angeblich nur 150.000 Dollar gekostet haben soll. Er wirkt deutlich teurer, denn offenbar konnten echte Profis vor und hinter der Kamera gewonnen werden. Musik, Kulissen, Beleuchtung, Schauspieler, Horror-Spezialeffekte, das kann sich alles sehen lassen. Tiefgründige Charaktere sucht man zwar vergebens, aber irgendwas ist ja immer, und als Soziodrama will “SPEAK NO EVIL” ja auch nicht gelten. Ein Film, der absolut Spaß gemacht hat und den man sich anschauen sollte. Erstaunlich, dass der Film trotz der Thematik ungeschnitten eine Freigabe erhalten hat.
Die deutsche DVD von Mad Dimensions präsentiert den Film in Deutsch und Englisch (jeweils Dolby Digital 5.1) sowie im Bildformat 1.85:1 (16:9 anamorph). Untertitel sind nicht vorhanden. Als Extras gibt es den Kinotrailer sowie eine Trailershow. (Haiko Herden)
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