Die junge Becky arbeitet in einem Fastfood-Restaurant. Als Sandra, die Chefin des Ladens, von der Polizei einen Anruf erhält, wird es merkwürdig. Der Mann am Telefon behauptet, eine Frau sei bei ihnen auf der Wache und diese würde Becky beschuldigen, ihr gerade eben die Geldbörse gestohlen zu haben. Sandra soll Becky im Hinterzimmer festhalten, bis man vorbekommen würde. Becky bestreitet das Ganze, doch um keinen Ärger mit der Polizei zu bekommen, tut Sandra wie befohlen. Doch je mehr Zeit vergeht, desto undurchsichtiger wird die Sache. Der Mann am Telefon verlangt, dass Sandra Becky durchsucht, nachdem diese sich der Kleidung entledigt hätte. Die Sache eskaliert immer weiter...
„COMPLIANCE“ ist ein echt interessanter Film, das muss man gleich vorweg schicken. Natürlich wird einem langsam klar, dass der Mann am anderen Ende der Leitung nicht von der Polizei sein kann, denn derart demütigende Dinge würde kein Beamter über das Telefon verlangen. Oder doch? Die Personen im Imbiss werden derart unter Druck gesetzt, dass sie aufgrund des Stresspegels keine Zeit haben, logische Gedanken zu fassen, denn der Mann am Telefon hat nicht nur plausible Erklärungen parat, warum die Mitarbeiter des Imbisses tun müssen, was er von ihnen verlangt, er erscheint auch derart dominant, dass manch einer gar nicht wagt, zu widersprechen. Ganz nach dem Motto „Ich führe nur Befehle aus“, lassen sich alle mehr oder weniger manipulieren und instrumentalisieren. Als Außenstehender kann man eigentlich nicht begreifen, wieso die Leute sich derart kontrollieren lassen von einem Fremden, aber man steckt auch nicht in der Situation, sondern kann aus der Entfernung ein Urteil bilden. Dass Ganze wirkt durchaus glaubwürdig und wird getragen von hervorragenden Schauspielern, unter anderen Anne Dowd, die man aus der nicht minder fantastischen Serie „THE LEFTOVERS“ kennt. Ein bedrückendes Werk, das man in eine Reihe stellen kann mit Filmen wie „DAS EXPERIMENT“. (Haiko Herden)
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