Plattenproduzent Raymond Saxx erwacht in einem Gefängnis. Doch es ist kein normaler Knast, sondern der K-11-Knast. Ein großer Raum mit jeder Menge Doppelbetten und einem Haufen ziemlich abgedrehter Gestalten. Sex, Gewalt, Korruption und Drogen sind hier an der Tagesordnung, und nicht nur die Gefangenen stecken tief in dem Sumpf, sondern auch die Wärter. Saxx muss sich inmitten dieser finsteren und überdrehten Knastbrüder und –schwestern seinen Platz in der Hierarchie erkämpfen…
Der Satz „Wie ein krankes Remake von DIE VERURTEILTEN“, der auf dem Frontcover der Blu-ray prangt, beschreibt das Ganze hier natürlich nicht im Geringsten. Bloß weil „K-11“ auch im Knast spielt, hat das Werk natürlich überhaupt nichts mit dem Klassiker des Gefängnisfilmes zu tun, da machen es sich manche Leute immer einfach. Das Wort „krank“ hingegen ist schon eher richtig verwendet, wobei es allerdings auch hier deutlich schlimmere Filme gibt. „K-11“ ist jedenfalls eindeutig was für Freunde des gepflegten Trashfilmes, für Leute, die es knallbunt, grotesk und brutal mögen, verpackt mit einem bisschen „Erotik“, bewusst in Anführungszeichen gesetzt. Dabei wird bewusst provozierend vorgegangen bei der Zeichnung der Charaktere: Kriminelle Transsexuelle, brutale Schwule, devote Flittchen, aber auch schmierige Wärter, drogenabhängige Ausgeflippte, für jeden ist etwas dabei. Und es geht ordentlich brutal zur Sache, wenn auch nicht unbedingt explizit vor der Kamera, die blutigen Sachen sieht man meist gar nicht, was aber in Ordnung geht, denn „K-11“ wirkt auch dank seiner Unberechenbarkeit und seiner Sprache ziemlich hart. Es ist kein Knastfilm, wie man ihn alle Tage bekommt, es ist aber auch kein Knastfilm, der in irgendeiner Form das Zeug zum Klassiker hätte, es ist einfach sinnfreie, blödsinnige, kurzweilige Unterhaltung für Leute, die es abgefahren mögen. (Haiko Herden)
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