Das Land der Menschen und das Land der Fabelwesen liegen direkt nebeneinander. Man ist sich zwar nicht Feind, aber Freund auch nicht. Allerdings freundet sich die Fee Maleficent mit dem Jungen Stefan an. Die beiden verbringen eine nette Kindheit miteinander, doch Stefan, der später einmal König seines Landes sein wird, entwickelt sich nicht zum Positiven und verrät Maleficent irgendwann. Maleficent ist so böse, dass sie kurzerhand Stefans Tochter Aurora mit einem Fluch belegt: Sollte sie sich je an einem Spinnrad verletzen, würde sie in einen ewiglichen Schlaf versetzt werden, aus dem sie nur erwachen könnte, wenn sie jemand, der sie wirklich liebt, küsst. Als Stefan von dem Fluch hört, lässt er alle Spinnräder im ganzen Land einsammeln und im Schlosskeller einschließen. Aurora freundet sich derweil mit Maleficent an, die schon bald ein schlechtes Gewissen bekommt und den Fluch rückgängig machen will, doch das geht leider nicht. Und kurz vor dem 16. Geburtstag von Aurora geschieht das Unglück…
Das Märchen Dornröschen einmal anders, nämlich aus der Sicht der bösen Fee, die so böse gar nicht ist. Dieser wirklich schöne Film kommt aus dem Hause Disney, und man hat eher geklotzt als gekleckert. „MALEFICENT“ bietet alles, was ein moderner Film heutzutage haben sollte: Tolle Kulissen, wenn auch einen Zacken zu viel aus dem Computer, exzellente Schauspieler (Elle Fanning, Angelina Jolie, Ella Purnell), Schlachten, Kämpfe gegen Drachen, witzige Sidekicks, eine zu Herzen gehende Geschichte und schließlich die Erkenntnis, dass Liebe die größte Macht auf Erden ist. Sei es nun die Liebe zwischen Mann und Frau also auch die Liebe zwischen Freundinnen. Gut, allzu viel Tiefe darf man nicht erwarten, einzig Frau Jolie darf mit ihrer Rolle der Fee eine Entwicklung durchmachen und ist nicht rein schwarzweiß gezeichnet, doch das kann man einem reinrassigen Märchen durchaus verzeihen, denn so waren Märchen schon immer: Gut gegen Böse. Schön auch zu sehen, dass einer Angelina Jolie immer noch der Glamour eines großen Stars anhängt, obwohl man praktisch alles über ihr Privatleben weiß und wenig Geheimnisvolles bleibt. Das funktioniert nur bei wenigen Darstellern. „MALEFICENT“ jedenfalls gehört zu dem Besten, was in Sachen Realfilm in den letzten Jahren aus der Filmwerkstatt Disney kommt. (Haiko Herden)
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