Dieser Film stand unter keinem guten Stern. Streitigkeiten am Filmset zwischen Produktionsfirma Fox und Regisseur Josh Trank (Chronicle). Dringend benötigte Action- und Charakter-Szenen, die dem Film gut getan hätten, wurden von Fox gestrichen um das Budget möglichst gering zu halten oder wurden erst garnicht gezeigt, nur in den Trailern. Regisseur Trank hingegen wollte sein eigenes Ding durchziehen und in seinem diktatorischen Wahn den Darstellern sogar vorschreiben, wann sie zu blinzeln haben. Und dann war da noch das Problem mit der Zeit. Zeitdruck, weil Fox sonst die Rechte an den Fantastic Four an Marvel verloren hätte, war Hauptanimierung diesen Film zu drehen. Ob es nicht besser gewesen, wenn Marvel wieder selbst die Rechte an ihren Helden hätte? So könnte man auch die fantastischen Vier wieder ins Marveluniversum bringen.
Zu guter Letzt (dies aber nur mein Geschmack) sind die Darsteller zu jung. Miles Teller als Mister Fantastic, Toby Kebbell als Doctor Doom, der smarte Jamie Bell (Billy Eliot) als Das Ding, Michael B. Jordan (ja, ein Schwarzer) als die Fackel und die bezaubernde Kate Mara als die Unsichtbare (mit sichtbarer Perücke) sorgen dafür, dass eingefleischte Comic-Fans diesem Film nur schwer etwas abgewinnen können.
Die Story hingegen ist einfach, zuviel Hirnschmalz muss man also nicht verwenden.
Reed (Mr. Fantastic), Johnny (die Fackel), Susan (die Unsichtbare) und Victor (Dr. Doom) beteiligen sich an einem Projekt, und Menschen in eine andere Dimension zu teleportieren. Als die Regierung von dem Erfolgreichen Versuch Wind bekommt und die Technologie nutzen wollen um Mithilfe der anderen Dimension die Ressourcen des anderen Planeten (Planet Zero) verwenden zu können, fassen Reed, Johnny und Victor den Plan, die ersten Menschen in der anderen Dimension sein zu wollen. Reed will aber Ben Grimm (das Ding) unbedingt dabei haben. So starten die vier in die andere Dimension. Ein Unfall sorgt aber dafür, dass Susan sie wieder zurückholen muss, Victor jedoch bleibt zurück und "stirbt".
Ein Jahr später haben Susan, Ben und Johnny ihre neuen Kräfte im Griff, werden jedoch vom Militär benutzt. Reed schlägt sich durch die Welt. Als alle vier dann endlich wieder vereint an einem neuen Dimensionstunnel arbeiten, können sie Victor aus der anderen Dimension wieder retten. Victor ist aber nicht mehr Victor, sondern "Doom" und hat nichts besseres zu tun, als mit seinen Kräften die Welt der Menschen zerstören zu wollen. Ihn gilt es aufzuhalten!
Der Film Fantastic Four hätte so gut werden können. Die zu große Entfernung zur Comicvorlage (Geschuldet der Story und Darstellerauswahl) und die mangelhafte Charaktertiefe (wobei hierfür 2/3 des Films verwendet wurden) sorgen dafür, dass Fantastic Four durchaus gute Unterhaltung zum Berieseln bietet, aber nur unter der Voraussetzung, dass man ohne Erwartungen den Film schaut. Für echte Fans aber leider ungeeignet.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Fortsetzung (auch wenn das Erscheinungsjahr 2017 wohl nicht zu halten ist) besser wird. In die andere Richtung geht es wohl kaum. (Maik Stockmann)
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