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Der Exorzist Und Die Kindhexe

(Spanien 1975)

Originaltitel: Endemoniada, La
Alternativtitel:
Regie:
Amando De Ossorio
Darsteller/Sprecher: Julian Mateos, Marian Salgado, Fernando Sancho,
Genre: - Horror/Splatter/Mystery


Als in einer kleinen Stadt ein Kind entführt wird, führt die Spur zu einer alten als Hexe verschrienen Frau, die eine satanische Sekte leitet. Beim Polizeiverhör stürzt sie sich aus dem Fenster und stirbt. Ihre Tochter verflucht daraufhin die Tochter des Kommissars, die fortan vom Geist der toten Hexe besessen ist und beginnt, sich immer unheimlicher zu verhalten. Als es auch noch einige Todesfälle gibt, wird ein junger Priester hinzugerufen, um einen Exorzismus zu vollziehen…

Irgendwie kommt einem die Geschichte bekannt vor? Keine Frage, mit „Rosemary´s Baby“ und vor allem „Der Exorzist“ hatte der Teufel Einzug in den modernen Horrorfilm gehalten und den klassischen Gothic-Grusel der 60er Jahre abgelöst. Das hatte auch der spanische Regisseur Amando de Ossorio erkannt. Seine „Reitenden Leichen“-Filme sind legendär, lieferten aber eben noch eher klassischen Grusel ab, wie auch sein bizarrer „The Loreley´s Grasp“. Mit „Der Exorzist Und Die Kindhexe“ versuchte er, modernere Wege zu beschreiten und sprang auf den Zug der „Exorzist“-Rip Offs auf. Auch, wenn hier bereits das Ende seiner Karriere eingeläutet wurde – es folgten bis Mitte der 80er Jahre nur noch wenige Filme -, so ist de Ossorio hier noch einmal ein unfassbar sleaziger Exploitationfilm gelungen, der so weit weg in fast allen Belangen von dem großen Vorbild ist, wie die Bildqualität dieser DVD von der einer Blu Ray von „Der Hobbit“ – dazu später mehr.

War „Der Exorzist“ noch ein weitgehend ernsthafter, gruseliger Horrorfilm, der als mehr oder weniger deutliches Subthema den Beginn der Pubertät und das Aufbegehren gegen die Elterngeneration hatte, so ist der spanische Film nicht mehr und nicht weniger als billiges Bahnhofskino, das in seiner Plumpheit fast schon niedlich wirkt. Und hier ist wirklich alles billig. Von den übertrieben agierenden Darstellern, der absurden Story und der sehr simplen Inszenierung bis hin zu echt schrägen Masken kommt man aus dem Staunen kaum heraus. Dazu gibt es ein paar Szenen, bei denen einen die Chips direkt wieder aus dem Mund aufs Sofa rieseln, beispielsweise wenn die etwa 13jährige besessene Susan einem Journalisten das primäre Fortpflanzungsorgan mit einem winzigen Taschenmesser entfernt – außerhalb des Bildausschnitts – und es später dessen Freundin übergibt. Übrigens läuft Susan danach den Rest des Films über mit einem Blutfleck auf dem Minirock (durch die Entmannung dorthin gekommen) herum, womit die Besessenheit als Metapher für die beginnende Pubertät wieder deutlich wird. Ein paar blutige, aber nicht splatterige, Szenen gibt es auch noch zu bewundern.

Mal ganz abgesehen vom großen Unterhaltungswert, den „Der Exorzist Und Die Kindhexe“ vor allem durch das beim Zuschauer entstehende Staunen auslöst, trägt in erster Linie die unglaubliche deutsche Synchronisation dazu bei. Ein wundervolles Beispiel für die Schmuddeligkeit deutscher Bahnhofskinos der 70er Jahre. Dazu noch die schauspielerische Nichtleistung von Marián Salgado als „Susan“ – was vielleicht aber auch an der Synchro liegt – und eine völlig unwichtige Nebenhandlung über das Vorleben des Priesters, aber auch ein paar optisch und atmosphärisch gut gefilmte Szenen – die wie von einem anderen Regisseur wirken – und hin und wieder guter Musikeinsatz machen das Werk zu einem Muss für Fans des europäischen Schmuddelfilms.

Leider ist der Film bisher nicht in angemessener Veröffentlichung erschienen. In Deutschland ist neben der alten VHS-Cassette aus den 80er Jahren, die geschnitten war, nur eine DVD von Endless Classics/Al!ve erhältlich, die qualitativ leider auf unterstem Niveau angesiedelt ist. Und da gilt auch nicht, zu sagen, dass das einem so schmuddeligen Film entgegenkommt. Die Filmrolle, von der abgetastet wurde – wenn nicht sogar eine Videocassette als Vorlage genutzt wurde – war sicherlich schon ziemlich abgenudelt. Die Farben sind ausgebleicht und der Film wimmelt nur so vor Beschädigungen. Hier und da gab es wohl auch mal Filmrisse, die eher notdürftig geflickt wurden. Auch der deutsche und englische Mono 2.0-Ton ist nicht mehr als okay. Dafür ist der Film aber wohl ungeschnitten. Vermutlich wurde hier aufgrund der Obskurität des Films und der zu erwartenden niedrigen Verkaufszahlen nicht viel Geld investiert, um mehr herauszuholen oder wenigstens eine ordentliche Vorlage aufzutreiben. Als Bonus ist auf dem Cover eine alternative, spanische Titelsequenz angegeben, die aber auf der DVD nicht zu finden ist.

Um den Film überhaupt einmal zu Gesicht zu bekommen, reicht die DVD erstmal. Es wäre doch aber gelacht, wenn sich nicht irgendwann ein Label finden würde, dass den Film in guter Qualität und ein paar Hintergrundinfos oder einem launigen Audiokommentar von Christian Keßler neu auflegen würde. Da könnte man bestimmt auch mit einer limitierten Mediabook-Auflage die Kosten wieder reinholen. 70s-Sleaze-Fans wären dankbar. (A.P.)



Alles von Amando De Ossorio in dieser Datenbank:

- Loreley´s Grasp - Die Bestie Im Mädchenpensionat, The (Spanien 1976)
- Blutgericht der reitenden Leichen, Das (Italien / Spanien 1975)
- Exorzist Und Die Kindhexe, Der (Spanien 1975)
- Rückkehr der reitenden Leichen, Die (Spanien 1972)
- Nacht der reitenden Leichen, Die (Spanien / Portugal 1971)

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