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Das Parfüm Der Dame In Schwarz

(Italien 1975)

Originaltitel: Profumo Della Signora In Nero, Il
Alternativtitel:
Regie:
Francesco Barilli
Darsteller/Sprecher: Mimsy Farmer, Maurizio Bonuglia, Aldo Valletti, Mario Scaccia, Jho Jhenkins, Niki Arrighi, Lara Wendel,
Genre: - Thriller - Horror/Splatter/Mystery


Sylvia Hachermann ist eine junge Chemikerin, die voll in ihrer Arbeit aufgeht und dabei ihren Freund Roberto vernachlässigt. Als die junge Frau beginnt, merkwürdige Dinge zu sehen, vor allem Menschen, die genauso plötzlich verschwinden, wie sie aufgetaucht sind und scheinbar alle Leute in ihrem Umfeld sich merkwürdig verhalten, weiß sie nicht, ob sie langsam in den Wahnsinn abgleitet oder jemand sie genau dahin bringen will. Sie ahnt lange nicht, dass alles mit einer verdrängten Erinnerung aus ihrer Kindheit zusammenhängt. Dann beginnen Menschen in ihrem Umfeld zu sterben und auch Sylvia selbst wird scheinbar verfolgt…

„Das Parfüm Der Dame In Schwarz“ ist ein italienischer Film von 1974 oder 1975 – verschiedene Quellen widersprechen sich da ein wenig -, der in Deutschland nie im Kino gelaufen ist oder auf Video ausgewertet wurde. Allgemein gab es in der Vergangenheit auch international nur wenige Veröffentlichungen, so dass das Werk von Regisseur Francesco Barilli ziemlich in Vergessenheit geraten ist. Ich habe erstmals vor vielen Jahren in Christian Keßlers Buch „Das Wilde Auge“ (bräuchte eigentlich mal eine Neuauflage) über den Film gelesen, konnte ihn aber bis jetzt nicht sehen.

Im Allgemeinen wird „Das Parfüm Der Dame In Schwarz“ dem Giallo-Genre zugeordnet, was nicht falsch ist, aber eben auch nur ein teilweise richtig. Es fehlen einige Giallo-Standards, vor allem natürlich der maskierte Serienmörder, wohingegen sich das Geheimnis aus der Vergangenheit auch hier wiederfindet. Nackte Haut gibt es zwar auch zu sehen, aber nicht extrem viel. Neben einer üblichen Sexszene kommt allerdings noch eine recht harte Vergewaltigungsszene dazu, die hier aber für das beginnende Finale des Films wichtig ist. Zusätzlich spielt die Geschichte aber auch mit einigen Horror-Elementen und ist im Grunde in erster Linie ein Psychothriller, denn auch als Zuschauer weiß man nicht, ob die Erlebnisse der Hauptfigur nun übernatürlicher Natur sind, sie geisteskrank ist oder jemand sie in den Wahnsinn treiben will. Durch die wachsende Paranoia von Sylvia scheinen plötzlich alle Leute, so normal sie sich eigentlich auch benehmen, merkwürdig und diabolisch. Allen voran der ältere Nachbar. Vor allem die erste Hälfte des Films ist atmosphärisch gesehen sehr von „Rosemary´s Baby“ beeinflusst.

Dazu trägt vor allem die sehr schöne Optik bei. Jede Szene ist perfekt durchkomponiert und wirkt wie ein Gemälde, was nicht überrascht, denn Regisseur Barilli kommt ursprünglich aus der bildenden Kunst und ist eher über Umwege im Filmbusiness gelandet. Dazu arbeit er auch noch mit viel Symbolen. Spiegel kommen immer wieder vor. Und so lange Sylvia noch weitgehend rationale Wissenschaftlerin ist, beherrschen grade Linien, vor allem senkrechte, das Bild. Als sie zum Ende hin sehr verwirrt ist, tauchen plötzlich auf dem Dach, auf dem sie sich befindet, Luftschlangen und bunte Ballons auf, was vermutlich die Verwirrung in ihrem Kopf symbolisiert. Inspiration stammt sicher auch von Alfred Hitchcock-Werken wie „Psycho“ und ganz deutlich von „Alice Im Wunderland“.

Vor allem in den letzten 20 Minuten wendet der Film sich dann beinahe vollständig dem Horror zu und hier finden sich auch die wenigen, aber dafür sehr expliziten blutigen Szenen. Abgesehen davon, dass der Film sowieso schon einige surreale Momente liefert, ist die Schlussszene völlig überraschend und gehörig verstörend.

In der Hauptrolle und in praktisch jeder Szene zu sehen ist die liebliche Mimsy Farmer – auch bekannt aus Argentos „Vier Fliegen Auf Grauen Samt“. Sie ist sicher nicht die größte Schauspielerin unter der Sonne, zeigt hier aber eine ordentliche Leistung und Präsenz. Wirklich großartig ist aber Mario Scaccia als netter aber unheimlicher Nachbar, bei dem, wie sich herausstellt, auch einiges im Argen liegt. Als jugendliche Sylvia ist Lara Wendel zu sehen, die man ansonsten hauptsächlich aus dem mehr als umstrittenen Film „Maladolescenza“ kennt, die aber bis Ende der 80er Jahre auch in weiteren Filmen, unter anderem Argentos „Tenebre“ auftrat.

Giallo-Fans und Liebhaber des italienischen Genre-Films der 70er Jahre müssen hier unbedingt zugreifen, denn „Das Parfüm Der Dame In Schwarz“ gehört sicherlich zu den besten Werken dieser Richtung.

Man muss dem Label X-Rated wirklich dankbar sein, dass dieser bisher kaum erhältliche Film nun problemlos zu bekommen ist. Labelchef Andreas Bethmann scheint darüber selber sehr glücklich zu sein, so dass er ein paar begleitende Worte im Booklet verfasst hat. Erschienen ist das Werk als Blu Ray/DVD-Kombi in verschiedenen Mediabooks und sowohl in einer kleinen und großen Hartbox.

Erfreulicherweise wurde der Film erstmals in HD abgetastet, so dass eine sehr gute Bildqualität geboten wird. Zum Glück wurden dabei nicht zu viele Filter benutzt, so dass das natürliche Filmkorn erhalten blieb, was allerdings in dunklen Szenen schon mal ein bisschen zu viel des Guten sein kann. Die kräftigen Farben sind ebenfalls wunderbar. Der deutsche, englische und italienische Ton ist für das Alter des Films einwandfrei. Die deutsche Tonspur wurde extra angefertigt, da es bisher keine Synchronisation gab. Hier wurde sehr gute Arbeit geleistet, teilweise mit sehr bekannten Stimmen wie der von Thomas Danneberg. Da zeigt sich wieder einmal, dass es sich immer lohnt, hier etwas Geld in die Hand zu nehmen und auf Qualität zu setzen. Deutsche Untertitel gibt es natürlich auch.

Am interessantesten beim Bonusmaterial ist der kompetente Audiokommentar von Filmwissenschaftler Marcus Stiglegger. Dazu gibt es eine kurze Einleitung von Bodo Traber und Gerd Naumann, die die Synchronarbeiten vorgenommen haben. Interessant ist aber natürlich auch das Interview mit Regisseur Barilli. Weiterhin finden sich zwei Audiotracks aus dem sehr gelungenen Soundtrack und mehrere internationale Trailer. Das 16seitige Booklet enthält einen gewohnt unterhaltsam geschriebenen Text von Christian Keßler und diverses Bildmaterial. Rundum eine sehr gute Veröffentlichung also, die man bedenkenlos kaufen kann. (A.P.)



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