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Die Braut Des Satans

(England, BRD 1976)

Originaltitel: To The Devil...A Daughter
Alternativtitel:
Regie:
Peter Sykes
Darsteller/Sprecher: Richard Widmark, Christopher Lee, Nastassja Kinski, Honor Blackman, Denholm Elliot, Izabella Telezynska, Michael Goodliffe,
Genre: - Horror/Splatter/Mystery


Die junge Katherine wächst nach dem Tod ihrer Mutter und weil ihr Vater geschäftlich viel unterwegs ist in der Obhut eines Klosters in Deutschland auf. Ihr Vormund ist Pater Rayner, der sich allerdings inzwischen von Gott abgewendet hat und einen satanischen Dämonen verehrt. Er hat Katherine auserwählt, den Dämon Astaroth durch sie auf die Welt zu holen. Der okkultistisch bewanderte Autor John Verney fängt das junge Mädchen bei ihrer Reise nach England am Flughafen ab und setzt alle Hebel in Bewegung, um sie vor der satanischen Sekte zu retten. Dafür muss er Pater Rayner entschlossen entgegentreten, denn dieser hat auch über große Entfernung Macht über Katherine...

Dass Hammer Films weit mehr als nur „Dracula“- und „Frankenstein“-Filme gemacht hat, ist weithin bekannt. Abenteuerfilme und Thriller, sowie Horror in allen möglichen Ausprägungen haben das Studio ausgemacht. Dass es auch eine kleine - nicht zusammenhängende - Reihe von „Satanisten/Teufels“-Filmen gab, ist hingegen nicht so sehr im Bewusstsein des Durchschnittszuschauers. Die Fans wissen das hingegen natürlich, da zwei der drei Filme richtig gut sind. Der erste war der weithin unterschätzte „The Witches“ von 1966, der dem Thema einige interessante Aspekte abgewinnt und ein paar frühe Anklänge an den späteren Folk-Horror zeigte, wie er unter anderem in Christopher Lees Meisterwerk „The Wicker Man“ einer breiteren Zuschauerhaft präsentiert wurde. 1968, im selben Jahr wie der große Erfolg „Rosemaries Baby“, folgte dann „The Devil Rides Out“, der unter Fans als einer der besten Hammer-Filme gilt und auf einem Roman des damals weltweit bekannten Autors Dennis Wheatley basierte.

Vom selben Autor stammte die Vorlage zu „To The Devil...A Daughter“, der im Deutschen den Titel „Die Braut Des Satans“ erhielt. Das Drehbuch und der fertige Film hatten allerdings nicht mehr viel mit dem Buch gemeinsam und wurde vom Autor mit vernichtender Kritik abgestraft. Nach dem gigantischen Erfolg von „Der Exorzist“, der den Horrorfilm in neue Dimensionen geführt hatte, sowohl kommerziell, als auch stilistisch, wollte Hammer natürlich etwas ähnliches auf den Markt werfen. Durch finanzielle Schwierigkeiten und Probleme, internationale Co-Produzenten zu finden, zog sich die Produktion jedoch lange hin, zumal auch das Drehbuch immer wieder überarbeitet wurde. Als „Die Braut Des Satans“ schießlich 1976 erschien, sah man sich in direkter Konkurrenz zu „Das Omen“ und konnte da inhaltlich natürlich nicht mithalten. Trotzdem wurde der Film ein solider Erfolg, konnte aber den Niedergang des Studios nicht mehr aufhalten, es blieb bis ins neue Jahrtausend der letzte Horrorfilm des Studios.

„Die Braut Des Satans“ ist ein durchaus unterhaltsamer, solider Film, der allerdings unter einem etwas wirren Drehbuch leidet und eben mit den weitaus intensiveren amerikanischen Konkurrenten nicht mithalten kann. Dabei haben die Produzenten versucht, alles richtig zu machen. Das Thema des Films war angesagt bei jungen Kinobesuchern, ein paar große Namen wurden engagiert und Blut und ein bisschen schmuddeligen Sex gab es auch zu sehen. Die ganze Inszenierung war aber doch noch sehr dem klassischen Hammer-Stil verschrieben und bot nicht den modernen Stil amerikanischer Mitbewerber.

Mit Christopher Lee hatte man als Bösewicht immerhin das bekannteste Hammergesicht überhaupt, allerdings wieder einmal in einer sehr typischen Rolle. Doch Lee selbst war an dem Film sehr interessiert, da er sich dem Autor Dennis Wheatley sehr verbunden fühlte. Allgemein war das Thema Satanismus wohl eine seiner Interessen, siehe eben auch seine Mitwirkung in „The Devil Rides Out“ und sein Herzenswerk „The Wicker Man“. Er liefert natürlich eine gewohnt solide Darstellung ab. Ein echter Weltstar war Richard Widmark als Lees Gegenspieler, der hier routiniert spielt, aber den Film angeblich total abgelehnt hat und nur seinen Vertrag erfüllte. Bemerkenswert ist zudem der Auftritt von Nastassja Kinski, die zuvor erst in einem Film aufgetreten war und erst danach ihren großen Durchbruch mit dem Tatort „Reifezeugnis“ hatte. Bemerkenswert deshalb, weil sie (beziehungsweise ihre Figur im Film) ein paar recht explizite Szenen hat. Vor allem eine kurze Nackszene wäre heutzutage so gar nicht mehr möglich, immerhin war sie bei den Dreharbeiten noch keine 15 Jahre alt. Zudem sind die Nacktszenen für die Handlung komplett überflüssig und selbstzweckhaft, auch wenn sie sich als „Halluzinationen“ herausstellen. In den 70er Jahren war doch noch einiges anders.

Interessant ist, dass im Grunde bis zum Ende nicht klar ist, ob hier wirklich etwas Übernatürliches geschieht. Das Dämonenbaby, das mehrfach auftaucht, sieht aus heutiger Sicht ziemlich albern aus, hier wäre weniger zeigen besser gewesen, aber bei so etwas war Hammer Films schon immer etwas plump. Man muss leider sagen, dass „Die Braut Des Satans“ keine Sternstunde von Hammer war. Lobenswert war natürlich, dass man versuchte, sich den geänderten Sehgewohnheiten des Publikums anzupassen, nur konnte man die Vorbilder „Der Exorzist“ und vor allem „Rosemaries Baby“ nicht erreichen, was weniger an der soliden Umsetzung als am unterdurchschnittlichen Drehbuch lag.

Dass Hammer-Fans natürlich trotz des eher mittelmäßigen Films zuschlagen müssen hat mehrere Gründe. Zum einen erscheint der Film erstmals in Deutschland auf einem digitalen Medium und ist deswegen schon für Sammler ein Pflichtkauf. Auch Christopher Lee-Fans werden das Teil in ihre Sammlung stellen und dann ist natürlich die Tatsache, dass der Film in der Hammer Edition von Anolis erscheint, alleine ein Kaufgrund für Filmliebhaber. Wie üblich hat man diese Edition, die in verschiedenen Verpackungsvarianten erscheint, mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Das Bild lässt kaum Wünsche offen was Körnung, Farben und Schärfe angeht. Auch der deutsche und englische Ton gibt keinen Anlass zu meckern. Natürlich gibt es auch deutschsprachige Untertitel.

Das Bonusmaterial entspricht dem Standard der Hammer Edition bei Anolis, was nichts anderes heißt als: mehr und besser ist kaum möglich. Der übliche extra produzierte Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen, der die Reihe kuratiert, mit Uwe Sommerlad und diesmal zusätzlich Volker Kronz liefert wieder einmal die liebgewonnene Mischung aus kompetenter Information, abschweifenden Exkursen und lockerer Unterhaltung. So manche Info in dieser Kritik stammt direkt aus dem Audiokommentar, beziehungsweise aus dem in den Mediabook-Varianten eingehefteten Booklet. Dann gibt es eine Dokumentation mit weiteren Hintergrundinfos über den Film und ein hochinteressantes, fast dreiviertelstündiges Interview mit Schauspieler/Synchronsprecher (im Film Christopher Lee, aber seine Stimme hat wohl jeder schon mal gehört) Christian Rode, der leider vor einiger Zeit verstorben ist. Mein absoluter Lieblings-Synchron-/Hörspielsprecher. Die üblichen Trailer, Radiospots und Bildergalerien ergänzen das Bonusmaterial, ebenso wie die gut halbstündige Super-8-Fassung des Films. Viel mehr geht bei einem rund 45 Jahre alten Film kaum, höchstens ein aktuelles Interview mit Frau Kinski wäre noch interessant gewesen, aber ich vermute, das würde sie nicht mitmachen für dieses Werk. Aufgrund der HD-Erstveröffentlichung und der üblich hohen Qualität aus dem Hause Anolis, ist der Film eine Zierde für jeden Hammer Films-Liebhaber. (A.P.)



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