Parasite

(Südkorea 2019)

Originaltitel: Gisaengchung
Alternativtitel:
Regie: Bong Joon-ho
Darsteller/Sprecher: Song Kang-ho, Lee Seon-gyoon, Jo Yeo-jeong, Choi Woo-sik, Park So-dam, Lee Jung-eun, Jang Hye-jin,
Genre: - Drama - Thriller - Horror/Splatter/Mystery

Die Familie Kim (Mutter, Vater, Sohn und Tochter) lebt in einer schmuddeligen Kellerwohnung und verdient ihr Geld durch das Falten von Pizzakartons. Der Sohn Ki-woo bekommt von einem Freund das Angebot, ihn als Englisch-Nachhilfelehrer bei der Schülerin Park Da-hye zu vertreten, während er für ein Jahr im Ausland ist. Mit der Hilfe seiner Schwester Ki-jung fälscht er ein Zeugnis und bekommt den Job bei der reichen Familie tatsächlich. Da die Parks ebenso naiv wie wohlhabend sind, schafft Kii-woo es außerdem, seine Schwester als Kunsttherapeutin für den kleinen Park-Sohn einzuschleusen. Mit etwas intrigantem Nachhelfen schließlich auch seinen Vater als Chauffeur und seine Mutter als Haushälterin. Die Parks wissen nicht, dass sich ihre Bediensteten alle kennen. Es läuft alles super, doch dann passieren zwei Dinge: Vater Park erkennt, dass die vier alle den gleichen Geruch nach Keller haben. Und dann kommt auch noch die entlassene Haushälterin zurück, die im Keller des Hauses ein Geheimnis verborgen hält...

Wenn es zwei erwähnenswerte Filme im Jahr 2019 (Kino) bzw 2020 (Home Entertainment) gibt, dann muss man „JOKER“ erwähnen als natürlich auch „PARASITE“. Immerhin der erste ausländische Film, der einen Oscar gewonnen hat, wobei Oscar in diesem Fall tatsächlich ausnahmsweise mal wirklich für Qualität steht und er nicht einfach aus politischen Gründen vergeben wurde. Viel wurde schon gesagt zu diesem Werk, und man kann praktisch nichts hinzufügen, was nicht schon mehrfach erwähnt wurde. Der Koreaner Bong Joon-ho liefert hier etwas ab, dem man sich nicht entziehen kann. Ein bisschen irre ist „PARASITE“, abgedreht und brutal und mitunter auch albern. Der asiatische Humor ist der westlichen Welt ja oftmals etwas suspekt und blödelig, und auch hier geht es mitunter eine Spur zu „over the top“ vor sich, doch das wird aufgefangen durch Anspruch und Sozialkritik und viel Symbolismus. Hier geht es um die Schere zwischen Arm und Reich, verlorene Träume und viel Kapitalismuskritik. Denn letztlich ist es nicht die Familie Kim, die sich dem Titel entsprechend parasitär im Haus der Parks einnistet, vielmehr sind es die Parks, die die Kims ausnutzen, um sich das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Man kann und muss „PARASITE“ einfach als Meisterwerk und als Must-See-Movie bezeichnen, da geht kein Weg daran vorbei. (Haiko Herden)