Eine Schule irgendwo in den USA. Ganz normale Schüler mit ganz normalen Problemen und Interessen an einem ganz normalen Tag. Da stolzieren die beiden Schüler Alex und Eric in das riesige Schulgebäude, bepackt mit schweren Taschen und gekleidet in Tarnfarbenklamotten. Als sie die Taschen auspacken, enthüllt sich das Grauen. Bis an die Zähne bewaffnet ballern sie auf alles, was sich bewegt…
Gus Van Sant, Regisseur des etwas anspruchsvolleren Filmes, hat mit „ELEPHANT“ ein Werk geschaffen, das natürlich in erster Linie die Ereignisse an der Columbine Highschool erzählt, wobei hier die Geschichte an einer anderen, nicht näher erwähnten Schule stattfinden. Ein wirklich toller Film, dass muss man mal einfach sagen. Bemerkenswert gleich in mehrfacher Hinsicht. Zum einen sind es die vielen Kamerafahrten. Ewig lange folgt man den einzelnen Schülern auf dem Weg durch ihre Schule und kriegt so ein Gefühl für die räumlichen Dimensionen. Dann ist bemerkenswert, dass man verschiedene Schüler längere Zeit begleitet und sich ihre Wege mit denen anderer Schüler kreuzen, die man bereits gesehen hat. So entstehen immer wieder Wiederholungen, aber immer aus verschiedenen Blickwinkeln. Weiterhin ist höchst wirksam, dass die beiden Täterjungen nicht tiefer charakterisiert werden, als die anderen. Einer spielt Klavier, sie spielen Ego-Shooter, haben eine Art homosexuelle Zuneigung, aber viel mehr wird gar nicht gesagt. Betroffen wird man in erster Linie dadurch, dass auch die Tat nicht näher erläutert wird. Sie machen es einfach. Bestellen sich Waffen aus dem Internet und gehen dann in ihre Schule, im vollen Bewusstsein, dass sie heute selbst sterben werden, doch es ist ihnen einfach egal. Hier wird nichts erklärt, es kann überall passieren. Ein toller Film. (Haiko Herden)
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