1946 wird Ray Charles Robinson geboren. Schon in jungen Jahren wurde er blind durch eine Augenkrankheit, doch seine Mutter erzog ihn mit unnachgiebiger Härte, damit er sich später im Leben durchschlagen kann, ohne auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Es klappt, Ray Charles wird ein bekannter Musiker, der seinen eigenen Stil aus R´n B und Gospel kreiert und damit zu Weltruhm gelangt. Doch immer wieder kommt ihm seine Drogensucht und sein leichtlebiger Umgang mit Frauen in die Quere…
Gut, Ray Charles macht nicht gerade die Musik, die ich mir anhören würde, aber dass er ein Musiker ist, der Geschichte schrieb, dürfte wohl zweifelsfrei sein. Wir haben angefangen, den Film in der Langfassung zu schauen, doch das war kaum möglich. Einmal lag es am furchtbaren Authoring der DVD, denn der Film wurde nicht zweimal auf die Disc gepresst (Kino- und Langfassung), man hat es so programmiert, dass der Film immer zu den eingefügten Szenen springt und hinterher wieder zurück zum Hauptfilm, wobei immer sekundenlange Pausen geschehen. Das stört den Fluss ungemein. Also haben wir uns die Kinoversion angeschaut, die dann auch viel flüssiger rüberkam. Was kann man also zum Film sagen? Nett, aber bei weitem kein Meisterwerk. Das liegt hauptsächlich daran, dass es der Film nicht schafft, dass man mit Ray eine Art Beziehung aufbaut. Im Grunde bleibt er vollkommen im Dunkeln (nein, hier war kein Wortspiel geplant), nie erfährt man seine Beweggründe, außer die Holzhammergeschichte mit seinem Bruder, der durch seine Schuld ertrunken ist. Ansonsten lässt einem alles vollkommen kalt. Das liegt eigentlich nicht an Schauspieler Jamie Foxx, der macht seine Sache gut, es liegt vor allem am Drehbuch, das einfach nur seine Biographie runterleiert, es aber nicht schafft, ein paar Emotionen einzubauen. Da mich die Musik auch überhaupt nicht interessiert, ist der Film für mich ein ziemlicher Flop, trotz zwei Oscars, die er erhielt. Aber es gibt ja genügend Leute, die Ray Charles´ Musik mögen und die können sicherlich der ganzen Sache noch etwas abgewinnen. (Haiko Herden)
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