13. August 1961. Ein Zug in Westdeutschland ist auf dem Weg nach Ostberlin, als die Nachricht die Runde macht, dass eine Mauer gebaut wird, die die Stadt teilen wird. An Bord des Zuges sind viele Passagiere der DDR, für die sich nun die Frage stellt: Sollen sie nach Hause fahren und womöglich nie wieder nach Deutschland einreisen können? Oder vorher noch aussteigen und von einem Augenblick zum nächsten das alte Leben verlassen, ohne Freunde, Verwandte, Bekannte. Dreieinhalb Stunden noch bis zur Grenze...
Ein Film zum 60-jährigen Jubiläum, wenn man das Wort so nennen kann, des Mauberbaus. Ein wirklich interessanter Ansatz, den man hier gewählt hat, denn man kann sich denken, dass alle betroffenen Personen unter diesem Zeitdruck lebensverändernde Entscheidungen treffen müssen. Ohne genau zu wissen, was tatsächlich vor sich geht. Im Zug sitzen Leute mit den unterschiedlichsten Ansätzen. Menschen, die voraussehen, was dieser Akt bedeutet und welches Leid er erzeugen wird, aber auch Menschen, die den Mauerbau begrüßen. Das hätte ein tiefgehendes Drama werden können, leider ist es aber irgendwie ein wenig dröge inszeniert. Die Vielzahl an Personen lässt kaum zu, dass irgendetwas so richtig Tiefe erhält und den Zuschauer packt, und dann gibt es auch noch ein paar Längen, die unnötig waren. Diese etwas anstrengende Band und die Gesangseinlagen sind meiner Meinung nach überflüssig, letztere sind noch nicht einmal schön, sollen wohl berührend sein, sind aber eher nervtötend und deplaziert. Wie gesagt, insgesamt ist der Film eine gute Idee, doch eine etwas größere Verdichtung auf weniger Leute hätte gutgetan. (Haiko Herden)
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