Zehn Jahre war sie nicht zu Hause, weil Mutter Elizabeth ihre geistig behinderte Tochter Carla in ein Heim gesteckt hat, weil sie sich überfordert fühlte. Nun ist Carla wieder da und Elizabeth will nun alles anders und besser machen, schwere Vorwürfe quälen sie. Sie tut alles für ihr Kind und hegt und pflegt sie, doch da tut sie ein bisschen zu viel, denn Carla will nichts lieber, als auf ihren eigenen Füßen zu stehen und ein Leben zu führen, dass von Selbständigkeit geprägt ist – von Normalität. Erst besucht sie ein College und kann es sogar schaffen. Es kostet sie sehr viel Kraft, aber sie kann ihren Vater und ihre Mutter davon überzeugen, in einem eigenen Appartement zu leben. Auch das schafft sie. Dann aber verliebt sie sich in einen ebenfalls geistig behinderten Mitschüler…
Garry Marshall ist Spezialist für Liebesfilme, immerhin hat er schon „PRETTY WOMAN“, „PLÖTZLICH PRINZESSIN 1+2“, „FRANKIE UND JOHNNY“ und viele andere gemacht. Immer wieder hat er sich dabei Konstellationen ausgesucht, die nicht unbedingt als 08/15 gelten. Meerjungfrauen, Prinzessinnen, Außerirdische und nach „FRANKIE UND JOHNNY“ (Regisseur und Produzentin hatten hier bereits zusammengearbeitet) auch nochmal wieder geistig behinderte Menschen. „GANZ NORMAL VERLIEBT“ ist deshalb auf der einen Seite ein klischeehafter Liebesfilm, aber auf der anderen Seite so schön inszeniert mit einer bitteren Süße und Charakteren, die nicht blindblöd schwarzweiß gezeichnet sind. Die Mutter zum Beispiel ist ein herrliches Beispiel dafür. Gefangen in ihren mütterlichen Instinkten, ihre Tochter zu beschützen, doch sie ist immer bereit, an sich zu arbeiten, auch wenn es ihr schwerfällt. Hervorragend dabei sind Juliette Lewis und Giovanni Ribisi in der Rolle des Liebespaares, dass für die Freiheit kämpft, wie alle anderen Menschen zu leben und auch einmal Fehler zu machen. (Haiko Herden)
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