Das Ameisenvolk ist wieder einmal dabei, Vorräte für den Winter zu beschaffen. Ärgerlich an der Sache ist nur, dass sie eine Horde böser Grashüpfer in regelmäßigen Abständen einen Vorrat-Tribut zollen müssen, so dass sie selbst kaum genug zu essen haben, geschweige denn, große Vorräte anzusammeln. Die Ameise Flik möchte seinem Volk helfen und erfindet eine Erntemaschine, doch seine Ameisenfreunde interessiert das nicht, die Nahrung wird eingesammelt, wie man es schon immer getan hat. Dummerweise versenkt Flik versehentlich mit seiner Maschine den gesamten Ertrag für die Grashüpfer im Fluss, was dem Volk viel Ärger einbringt. Die Grashüpfer verlangen, dass die Ameisen erneut sammeln. Flik will alles wieder gut machen und zieht aus, um Kampfkäfer zu finden, die für das friedliebende Ameissenvolk die bösen Grashüpfer vertreiben. Bald schon findet er eine Truppe augenscheinlich mutiger und geschickter Kämpfer und nimmt sie mit zu seinen Leuten. Leider stellt sich bald heraus, dass die Mannschaft nur eine harmlose Zirkustruppe ist. Trotzdem nehmen sie den Kampf gegen die Grashüpfer auf...
Wenn man nämlich keine Körperkraft hat, muß man eben mit seiner Geisteskraft kämpfen und die ist in jedem Falle stärker, das können wir aus „DAS GROSSE KRABBELN“ lernen. Im Jahre 1998 erschienen zwei computeranimierte Ameisenfilme in kurzem Abstand. Es ist einmal „ANTZ“, der sich ein wenig mehr an das große Publikum richtet, ohne aber das kleine Publikum völlig zu vernachlässigen und eben „DAS GROSSE KRABBELN“, welches sich mehr an das junge Publikum richtet, ohne das grosse zu vernachlässigen. Im Kino war der Disney-Film erfolgreicher, was fast logisch ist, obwohl „ANTZ“ mir persönlich aufgrund intelligenterem Witzes mehr gefiel, was wohl daran liegt, dass ich schon groß bin. Die Grafiken sind (in beiden Filmen) perfekt animiert und eine Augenweide, der Film ist von Pixar hergestellt worden, der gleichen Firma, die auch schon „TOY STORY“ ins Leben gerufen hat, den ersten computergenerierten Spielfilm der Geschichte.
Auf der deutschen DVD gibt es noch ein paar kleine Extras: Man kann „Gags vom Dreh“ und „Neue Gags vom Dreh“ bewundern, hier werden ein paar danebengegangene Szenen gezeigt. In Wirklichkeit handelt es sich meist um Versprecher bei der Synchronisation. Es wurde erst gesprochen, dann der Film dazu erzeugt, so ist es auch bei diesen vermeintlichen Drehfehlern. Diese zwei Parts betragen jeweils ca. vier Minuten. Als nächstes gibt es einen älteren Kurzfilm von Pixar mit Namen „Geri´s Game“, hier geht es um einen Schachspieler, der gegen sich selber spielt, ebenfalls noch einmal fast fünf Minuten. Die Menüs sind leider nicht animiert, aber trotzdem nett anzuschauen. Die Bildqualität ist absolut genial, immerhin wurde direkt aus den Computern von Pixar auf DVD gebannt. Das Bildformat ist uncut, also in 2.35:1. Als Sprachen hat man englisch, deutsch, spanisch (hier in Dolby Digital 5.1), norwegisch und dänisch (hier in Dolby Surround), als Untertitel gibt es englisch, deutsch und spanisch. Zuguterletzt bleibt noch zu sagen, dass der Film in 37 Kapitel unterteilt ist. Im Ganzen also eine DVD, die sich sehen lassen kann.
Der Film ist dann noch einmal in einer aufwendigeren Fassung auf den Markt gekommen. Die deutsche Doppel-DVD von Buena Vista präsentiert den Film in der „Special Deluxe Collection“ in Deutsch (Dolby Digital 5.1 und DTS) und Englisch (Dolby Digital 5.1) sowie im Bildformat 1:2.35 (16:9). Untertitel sind in Deutsch und Englisch verfügbar. Es dauert, all die Extras aufzuzählen, die in dieser Edition enthalten sind. Die erste DVD enthält den Hauptfilm sowie eine Extra-Audiospur, auf welcher nur die Geräusche enthalten sind (in Dolby Digital 5.1). Weiterhin gibt es eine Tonspur mit dem Soundtrack (in Dolby Digital Stereo 2.0) und eine Tonspur mit einem Audiokommentar von John Lasseter, Andrew Stanton und Lee Unkrich.
Die zweite DVD beginnt mit einem Vorwort der Produzenten. Dann folgen Informationen zur Vorproduktion des Filmes. Hier gibt es die „Fleabie-Rolle“ (4:22 Min.), die wirklich sehr lustig ist. Weiter geht es mit dem Punkt „Story & Editorial“ (gesamt 17:45 Min.), in welchem neben ausführlichen Filmen auch viele Texttafeln und Zeichnungen zu den ersten Entwürfen enthalten sind. Es gibt Bilder aus dem Storyboard, ein Vergleich zwischen Storyboard und realem Fim und entfallene Szenen in Storyboard-Form mit Synchron-Stimmen. Es folgt der Punkt „Recherche“ (5:25 Min.). Hier kann man zum Beispiel interessante Filmaufnamen sehen, die mit Minikameras gefilmt wurden, die an Insekten befestigt wurden. Weiterhin geht es um das Design der Figuren, das Design der Orte der Handlung, Konzepte & Color Scripts, bestehend aus einem kurzen Videovortrag (1:06 Min.) und vielen Zeichnungen. Dann folgt der nächste Punkt unter der Überschrift „Produktion“. Hier kann man sich eine Dokumentation „Hinter den Kulissen“ (3:30 Min.) anschauen, eine Dokumentation über die Synchronisation (4:15 Min.) sowie eine Doku „Erste Tests“ (5:27 Min.). Unter der Überschrift „Die Entwicklung“ kann man nach einem kurzen Vorwort der Produzenten (1:48 Min.) im Multiangle-Verfahren eine Szene begutachten und hin- und herschalten zwischen dem Storyboard, dem ersten Layout, der Animation und dem fertigen Bild mit Beleuchtungseffekten (2:13 Min.). Dann folgt eine Dokumenation mit dem Titel „Sounddesign“ (13:12 Min.), wo über die Kreation der Geräusche berichtet wird. Unter dem Punkt „Veröffentlichung“ kann man Poster und Werbekampagnen begutachten, den Trailer (1:05 Min.) anschauen und Interviews mit den Figuren (2:09 Min.). Es folgt eine Doku „Vorbereitung der Videoveröffentlichung“ (4:28 Min.) und eine superinteressante Doku mit Titel „Beispiele zur Vorbereitung“ (5:14 Min.). Hier wird über den ersten „Digital to digital-Transfer“ der Filmgeschichte berichtet und Filminteressierte und Liebhaber von Filmen im Originalbildformaten dürften hier voll auf ihre Kosten kommen. Zu guter Letzt gibt es noch Gags vom Dreh (3:48 Min.), ursprüngliche Gags vom Dreh (2:34 Min.) sowie zusätzliche Gags vom Dreh (2:34 Min.). Zum abrunden gibt es noch einen oscarprämierten Kurzfilm von Pixar mit Titel „Geri´s Game“ (4:45 Min). Alles in allem eine fantastische Doppel-DVD, die wirklich keinerlei Wünsche übrig lässt. Sozusagen eine perfekte DVD. (Haiko Herden)
|