Die Geschichte ist schnell erzählt: Die Bewohner vom Mars greifen die Erde an und nachdem die Menschen ernste Verluste hinnehmen mußten, stoßen die Ausserirdischen auf unvorhergesehene Probleme...
Die Story ist dünn, aber unwichtig. Wichtig ist der schräge, anarchistische Humor, der in diesem Film die Hauptrolle spielt. Basieren tut alles auf einer Sammelkartenserie von Topps aus dem Jahre 1962, die wegen ihrer ebenfalls anarchistischen Anmutung sehr schnell wieder eingestellt wurde. Die Vergreifung der Ausserirdischen an Frau, Kind und Kranken war den Menschen damals noch zu gemein, auch wenn es eher humorvoll gemeint war. 1990 gab es eine Neuauflage der Sammelkarten sowie Comics und dieses Mal wurde aus dem Kultthema von früher ein großer Erfolg. Maßgeblich beteiligt an der Qualität des Filmes sind natürlich nicht nur die Computereffekte, die sehr comicartig daherkommen, sondern auch die Vielzahl von Schauspielern, allen voran natürlich Jack Nicholson in einer Doppelrolle. Übrigens, die Sprengung des Landmark-Hotels in Las Vegas ist kein Trick, sondern Realität! (Haiko Herden)
Eines Tages erscheinen Ufos über der Erde, die offensichtlich vom Mars kommen. Die Menschheit feiert die Ankunft als Sensation und der besonnene US-Präsident will einen friedlichen Kontakt herstellen. Doch schon beim ersten Zusammentreffen zwischen Menschen und Marsianern scheint es zu Mißverständnissen zu kommen und alles endet in einer Katastrophe. Bei weiteren Versuchen kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die Aliens keineswegs in friedlicher Absicht kommen und es entbrennt ein schrecklicher Krieg, bei dem die Menschheit weit unterlegen ist, bis eine überraschende Waffe gefunden wird, mit der man sich gegen den Angriff wehren kann. Bis zum Sieg der Erde, gibt es aber noch viele Opfer und dass der Wiederaufbau von einer Mariachi-Kapelle musikalisch untermalt werden muß, in Ermangelung anderer Musiker, war sicherlich auch nicht geplant...
Als satirische Antwort auf „INDEPENDENCE DAY" und als Tribut an die Invasions-Science Fiction-Filme der 50er Jahre, konnte sich „MARS ATTACKS!“ beim amerikanischen Publikum leider nicht durchsetzen, obwohl er weitaus lustiger ist, als der etwa zeitgleich laufende „MEN IN BLACK“. Tim Burton´s zynischer Humor und die Respektlosigkeit, mit der er amerikanische Mythen und Institutionen aus den Angeln reißt, waren wohl zu viel für den Geschmack der patriotischen Zuschauer, die wohl ein weiteres Heldenepos erwartet haben. Die Besetzung ist wohl das unglaublichste, was ein Film in den letzten 20 Jahren zusammengebracht hat: Jack Nicholson (in einer Doppelrolle), Glenn Close, Pierce Brosnan, Danny DeVito, Martin Short, Michael J.Fox, Rod Steiger, Tom Jones und Natalie Portman sind alle Weltstars, die jeder für sich alleine einen ganzen Film tragen können. Es muß wohl ein Herzenswunsch jedes Schauspielers sein, einmal bei Tim Burton in einem Film mitzumachen. Einige der Stars werden bereits nach kurzer Zeit auf fantasievollste Weise geopfert und am Ende überleben diejenigen, mit denen man vielleicht am wenigsten gerechnet hatte. Für mich als Fan der Filme von Burton ist „MARS ATTACKS!“ natürlich ein Fest und jeder, der auf schwärzesten Humor steht, dürfte sich hier prima amüsieren.
Wie gewohnt sind Bild und Ton einwandfreí, als Sprachen kann man zwischen Englisch, Deutsch und Spanisch wählen und wahlweise verschiedenste Untertitelsprachen einblenden. Als Bonusmaterial ist leider nur der Kinotrailer und ein paar Texttafeln enthalten, da hätte man sicher noch einiges mehr machen können. Dennoch ist diese DVD den Kaufpreis allemal wert. (Warner DVD) (A.P.)
|