Die Maschinen bohren sich in die Erde, um die dortige Stadt Zion zu zerstören. Hier leben die letzten Menschen. Die letzte Hoffnung ist Neo, der Auserwählte. Zusammen mit Morpheus und Trinity geht er wieder in die Matrix, um gegen die Maschinen zu kämpfen. Es gibt einige neue Informationen zu verarbeiten und Neos Ziel ist der Architekt dieses virtuellen Konstrukts. Der Weg dorthin ist beschwerlich und von vielen Gefahren übersät...
Ich hasse diese Propagandamaschine. Warner verweigert Pressevorführungen und haut Superlativ-Infos in die Journalistenwelt. Alle Zeitschriften stürzen sich darauf, alle Artikel in allen Publikationen (und ich habe viele gelesen) gleichen sich mitunter bis aufs Wort und alle schreiben, dass der Film die Grenzen neu definiert. Bis dahin hat kein Mensch diesen Film gesehen. Und Stars wie Monica Bellucci bekommen seitenweise Interviews und erzählen von ihren tollen Berichten am Set. Und was passiert? Die Zuschauer rennen in die Kinos, Warner macht sein Geld, es stellt sich heraus, dass die gepushten Stars nur Fünfminuten-Auftritte hatten (wie im Fall von Monica Bellucci), das Publikum ist enttäuscht und exakt jene Zeitschriften, die vorher Warner nach dem Mund geschrieben und ihre Leser verraten haben, fangen nun an, ihre wahren Meinungen zu schreiben. Achtet mal drauf. Alle Zeitschriften, die sich vorher überschlagen haben, werden in irgendwelchen späteren Artikel weitaus kritischere Worte einschlagen. Ich möchte an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass wir niemals eine Filmkritik schreiben, ohne vorher den Film gesehen zu haben. Aus diesem Grunde sind wir vielleicht nicht immer die aktuellsten, aber dafür ein gutes Stück ehrlicher. Dies nur zur Einführung, weil mich so etwas immer maßlos ärgert.
Die Geschichte von „MATRIX RELOADED“ lebt ausschließlich von der Erkenntnissen des ersten Teils. Neuigkeiten können nur im Detail hinzugefügt werden und sind oftmals nicht wirklich relevant für die Geschichte. Sie erzeugen einfach nur den Eindruck, dass man es mit einer extrem komplexen Geschichte zu tun hat, doch dieser Eindruck täuscht. Tatsächlich ergeht sich der Film in vielen erzählerischen Längen, die einzig durch tolle Aufnahmen und mitreißende Spezialeffekte erträglich sind. Zudem sind die minutenlangen Kampfszenen mitunter wirklich kaum erträglich, insbesondere, weil meist eh klar ist, dass Neo sie alle platt macht. Die Grundstory aus Teil 1 ist super, auch wenn sie nicht so brandneu ist, wie viele immer behaupten. Die Grundstory aus 2 ist einfach nur noch minimal, zudem noch ertränkt in viele Kleinigkeiten.
Soviel zu den negativen Seiten. Die positiven sind natürlich zweifelsohne die Spezialeffekte in den Actionsequenzen. Die 16-minütige Raserei über den Highway sucht in ihrer Inszenierung ihresgleichen, Neos Flug durch die Stadt und die daraus resultierende Sogwelle hinter ihm ist eine Augenweide, die Sets sind gigerartig grandios und düster, die Musik passend und die Computereffekte wirklich üppig. Von dieser Warte aus gesehen ist „MATRIX RELOADED“ wirklich fantastisch. Trotzdem, irgendwie bleibt trotz oder gerade wegen dieser erschlagenden Gigantomanie ein etwas fader Beigeschmack hängen. So etwas passiert, wenn die Erwartungen durch die Überpromotion zu hoch geschraubt werden. Und warten wir mal die Promotion für den sechs Monate später erscheinenden „MATRIX REVOLUTIONS“ ab. Warner wird genau die gleiche Schiene fahren, doch dieses Mal falle ich nicht darauf rein. (Haiko Herden)
Zion, die unterirdische Stadt, in der die letzten freien Menschen der von Maschinen beherrschten Erde leben, ist bedroht. Eine gigantische Maschinenarmee bereitet den Angriff und die Vernichtung vor. Der Auserwählte Neo, seine Freundin Trinity und der legendäre Morpheus haben nur wenige Stunden Zeit, einen Weg zu finden, um den Untergang der Menschheit zu verhindern…
Nun ja, „Matrix: Reloaded“ wurde von unzähligen Fans des ersten Teils sehnsüchtig erwartet und das ist nun die ganze Story! Echt, mehr passiert in dem Film nicht, die erste Stunde ist sogar regelrecht langweilig und es wird hauptsächlich viel geredet und ab und zu darf Keanu Reeves mal ein bisschen Kämpfen und wie Superman durch die Lüfte fliegen. Viele und anspruchsvolle Texte musste er auch nicht lernen, genau, wie die meisten anderen Schauspieler. Auf die Figur der Trinity hätte man gleich ganz verzichten können, denn sie wurde zu wenig mehr als einem Love-Interest von Neo reduziert (sieht in ihren Lack-Klamotten aber immer noch ausgesprochen gut aus).
Ansonsten setzt der Film besonders auf eine üppige Optik (die Stadt Zion könnte glatt einem Bildband von H.R.Giger entsprungen sein) und viel zu viele mit der Zeit langweilig werdende Kampfszenen. Dazu noch eine überlange Autoverfolgungsjagd und blöde Witzchen, über die im Kino fast niemand gelacht hat. Eine würdige Fortsetzung der großen Geschichte, die in Teil 1 erzählt wurde gibt es zu keinem Zeitpunkt und ohne die Spezialeffekte würde der Film absolut nicht funktionieren.
Keine Frage, die Effekte und die Kampfszenen und die gesamte Ausstattung des Films sind schon sehr gut, aber bei weitem nicht so Weg weisend, wie im ersten Teil. Vielleicht ist man auch einfach mit zu großen Erwartungen in den Film gegangen…
Hier haben die Produzenten sich definitiv mit zu wenig zufrieden gegeben. Einfach nur mehr „Knall Bumm Peng“, als im ersten Teil reicht nicht und so ist der Film in ALLEN Belangen recht enttäuschend. Hoffentlich wird der dritte Teil wieder interessanter, allerdings wurde dieser ja mit „Matrix: Reloaded“ back to back gedreht und so steht zu befürchten, dass er die gleiche Linie verfolgen wird. Schade, eine verschenkte Chance! (A.P.)
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