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Katzenmenschen (1942)(USA 1942)Originaltitel: Catpeople Alternativtitel: Regie: Jaques Tourneur Darsteller/Sprecher: Simone Simon, Kent Smith, Tom Conway, Jane Randolph, Jack Holt, Genre: - Horror/Splatter/Mystery
| Tourneurs filmisches Gedicht gilt zu Recht als der schönste Horrorklassiker der vierziger Jahre. Ein poetischer nachtschwarzer Traum der nicht nur den Namen seines Regisseurs sondern vor allem den Namen des Produzenten Val Lewton und der RKO Studios zur Legende werden ließen.
Unter Lewton entstanden einige der stilvollsten und gelungensten Adaptionen klassischer Horrorstoffe und das trotz eines sehr begrenzten Budgetrahmens. Filme wie "I walked with a zombie" (1943), "The Body Snatcher"(1945) oder "Bedlam" (1946) prägten diese Ära maßgeblich mit. Dennoch ragt "Catpeople" der zweifellos auch der erfolgreichste Horrorfilm der RKO war, deutlich aus der langen Reihe dieser imposanten kleinen Meisterwerke hervor.
Das liegt zum einen an dem großartigen Drehbuch auf dem der Film beruht. Es erzählt die Geschichte von Irena, die glaubt das ein alter Fluch aus dem Balkan auf ihr lastet, der sobald die Leidenschaft von ihr Besitz ergreift, sie in einen schwarzen Panther verwandelt. In New York verliebt sie sich in den jungen Amerikaner Oliver. Die beiden heiraten, doch die Hochzeitsnacht endet vor Irena's verschlossener Tür. Ihre Angst ist zu groß das sie beim Liebesakt die Gestalt des Panthers annimmt und ihren Geliebten dabei töten wird.
Simone Simon spielt diese schwarze Katze der Nacht und es scheint zumindestens so als würde sie über weite Teile den Film ganz alleine tragen. Die Kamera umschmeichelt ihre Augen die wie die einer Katze funkeln und in denen naive Unschuld als auch die Lust am Spiel mit dem Tod aufblitzen. Die Simon hat mit der Darstellung der Irena in "Catpeople" und ihrer Rolle in Jean Renoir's "Bestie Mensch" (1945) für immer ihre Spuren in der Geschichte des Kinos hinterlassen. Sie ist die Heldin dieses Films. Wie in fast allen Horrorfilmen gilt die Aufmerksamkeit auch hier den Ausgestossenen, den verwundeten Seelen die keinen Platz in dieser Welt finden. Irena findet keinen Platz in der Welt von Oliver und all den Anderen. An diesem Ausgesperrtsein zerbricht sie schlußendlich. Der Raubtierkäfig in einem Zoo ist der einzige Ort an dem sie etwas Geborgenheit findet. Als sie den Käfig öffnet und dem darin befindlichen Tier zur Flucht verhilft akzeptiert sie nicht nur ihr Schicksal, sondern besiegelt damit auch ihren eigenen Tod.
Tourneur hat eine elegante Bilderwelt um diese Geschichte gezaubert, die nie mehr als Andeutungen bietet. Der eigentliche Film formt sich erst im Kopf des Betrachters. Mit "The curse of the cat people" (1945) hat Robert Wise nach dem großen Erfolg des Films eine Fortsetzung gedreht. 1982 folgte von Paul Schrader ein Remake von Tourneurs Klassiker das zwar bei weitem nicht die Qualität des Vorbilds erreicht, aber für sich betrachtet einen äußerst interessanten Beitrag zum New Wave Kino der Achtziger Jahre darstellt. (Andreas Scholz)
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