Im eisigen Norden Skandinaviens lebt das Volk der Lappen. Sie ernähren sich von der Jagd und ziehen mit den Jahreszeiten über das Land. Der Junge Aigin wird Zeuge, wie eine Horde von brutalen Männern in schwarzen Fellmänteln seine ganze Familie totschlägt und das Zelt ausraubt. Er kann entkommen, wird aber von einem Pfeil angeschossen. Er schafft es bis zum Lager einer benachbarten Sippe, wo er aufgenommen und von Save, der schönen Tochter des Anführers Raste gepflegt wird. Die verliebt sich auf der Stelle in den hübschen Knaben, aber dafür ist jetzt keine Zeit. Die mordenden Plünderer vom abtrünnigen Stamm der Tschuden sind nicht mehr weit, deshalb muß die Sippe sofort zur Küste aufbrechen, wo sie in einem größeren Lager bei ihren Brüdern Schutz findet. Der mutige Aigin will mit einigen Männern zurückbleiben und gegen die Tschuden kämpfen. Die lassen auch nicht lange auf sich warten, es gibt ein erbittertes Gefecht mit Pfeil und Bogen. Nur Aigin überlebt das Gemetzel und bietet den Tschuden an, sie zum geheimen Lager zu führen. Er wählt den Weg über die steilen eisigen Berge, wo ein falscher Schritt in den tödlichen Abgrund führt. Oben angelangt erblicken sie die Zelte, wo sich die ahnungslosen Frauen in der Badesauna vergnügen, Save sehnsüchtig nach ihrem neuen Schwarm schmachtet, und die Männer weit weg unterwegs auf Jagd sind. Es gibt nur einen Weg dort hinunter, und nur Aigin kennt ihn. Und er hat einen teuflischen Plan...
So soll sich die Geschichte vor 1000 Jahren zugetragen haben. Die Verfilmung der lappländischen Sage ist ein schönes Ethno-Drama in realer Kulisse. Man sieht nichts, als Schnee, Zelte, ein paar Tiere und die in dicke Felle gehüllten Menschen mit ihren gegerbten Gesichtern. Die schwarz-weiße Schattenlandschaft, Kargheit pur, Kälte und Dunkelheit, das Bangen um das Jagdglück, die Furcht vor Räubern. Das sind die Elemente, die Gemüt und Gemeinschaft dieses Nomadenvolks bestimmen. Die dunkle Mystik des Nordens, aber auch die erbarmungslose Härte und Grausamkeit, alles hat hier eine seltsam faszinierende Ausstrahlung. (Gino Sandberg)
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