Das Erbe

(Dänemark, Schweden 2003)

Originaltitel: Arven
Alternativtitel:
Regie: Per Fly
Darsteller/Sprecher: Ulrich Thomsen, Lisa Werlinder, Lars Brygmann, Ghita Nørby, Karina Skands, Thomas Rode Andersen, Diana Axelsen, Carsten Bjørnlund, Francoise Brustis,
Genre: - Drama

Christoffer und Schauspieleri Maria leben in Stockholm und sind nicht nur glücklich, sondern zufrieden, es läuft sehr gut im Leben. Dann erhält Christoffer einen Anruf – sein Vater ist gestorben, Selbstmord. Seine Mutter verlangt von ihm, dass er die Familienfirma mit 900 Mitarbeitern als Geschäftsführer übernimmt. Christoffer kann sich nicht wehren und gegen den Willen seiner Frau übernimmt er den Job und steht sofort vor großen Schwierigkeiten, denn die Firma steht kurz vor dem Konkurs und seine erste Entscheidung muss lauten, einen großen Teil der Belegschaft zu entlassen. Aus dem harmonischen Leben wird mit der Zeit die Hölle, aber eine Hölle, in der sich Christoffer wohl fühlt, auch wenn es ihn die Ehe kostet…

Man sollte viel mehr Filme aus filmuntypischen Ländern gucken. „DAS ERBE“ kommt aus Dänemark und entbehrt so jeglicher Hollywood-Übertreibung und jeglichem Kitsch, das Ganze ist ziemlich realistisch in Szene gesetzt, man kann sich in die Leute hineinversetzen, auch wenn sie aus der Oberschicht stammen. „DAS ERBE“ ist der zweite Teil einer Trilogie von Regisseur Per Fly, der von den sozialen Klassen Dänemarks berichtet. Im ersten Teil „DIE BANK“ ging es um die Unterschicht, nun um die Oberschicht. Produziert hat den Film Zentropa Entertainment, der Firma von Lars von Trier, der durch seine Dogma-Filme bekannt wurde. Auch „DAS ERBE“ hat diese anstrengende Handkamera, die Realität markieren soll und die mich auf Dauer ein wenig nervt, auch wenn man das Gewackel irgendwann nicht mehr wahrnimmt. Christoffer als Firmenchef steht immer zwischen den Fronten, zwischen seiner Frau, die seine Entscheidungen anfangs aus Liebe noch alle mitmacht und den Forderungen seiner Mutter, die will, dass er die Firma leitet. Auch wenn Christoffer eigentlich die Hauptperson ist, ist das Ganze doch eher ein Krieg zwischen Mutter und Schwiegertochter, Christoffer ist nur der Spielball, der eher zu seiner Mutter hält, denn Blut ist dicker als Wasser. „DAS ERBE“ hat mir sehr gut gefallen und sticht durch seine sehr europäisch-kühle Machart und der Nähe zur Wirklichkeit aus dem Einheitsbrei der letzten Jahre positiv hervor.

Die deutsche DVD on Sunfilm präsentiert den Film in Detusch (DTS, Dolby Digital 5.1) und Dänisch (Dolby Digital 5.1) sowie im Bildformat 1:1.85 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es den Originaltrailer (1:48 Min.) sowie Informationen über den Regisseur. (haiko Herden)