Eine handvoll blanker Messer(Italien 1966)Originaltitel: I Coltelli del vendicatore Alternativtitel: Regie: Mario Bava Darsteller/Sprecher: Cameron Mitchell, Elissa Pichelli, Luciano Pollentin, Giacomo Rossi-Stuart, Fausto Tozzi, Sergio Cortona, Renato Terra, Genre: - Action/Abenteuer - Drama
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Nachdem der Wikingerkönig Harald nach einem Raubzug nicht mehr zurückkommt, glauben alle, er sei tot. Eine Weissagerin allerdings bestreitet dies. Da das Reich nun führerlos ist, sieht Hagen seine Chance gekommen, die Macht an sich zu reißen. Er und seine Männer dringen in das Land ein und obendrein will er Haralds Frau Karin ehelichen. Diese will das nicht und verschwindet mit ihrem Sohn Moki in eine kleien Waldhütte. Tief im Inneren glaubt sie weiterhin, dass Harald noch am Leben ist. Als Schergen von Hagen Karin ausfindig gemacht haben, kommt Karin ein fremder Mann zu Hilfe. Es ist Rurik, ein Meister im Messerwerfen. Er bleibt fortan bei Karin und beschützt sie…
Von da an beginnt eine Art Drama, denn Rurik schändete sie einst und befürchtet nun, dass Moki sein Sohn sein könnte. Man glaubt sicherlich, dass hier ein lupenreiner Wikingerfilm präsentiert wird mit zünftigen Männern mit Hörnern an den Helmen, doch das ist weit gefehlt. Irgendwie wirkt das Ganze eher wie ein Mantel- und Degenfilm, allerdings ohne Mäntel. Oder wie im Mittelalter bei Robin Hood. Oder wie im Western, so wie sich die Männer hier manchmal benehmen. Der Fokus wird hier aber auch nicht auf Action gelegt, sondern eher auf Menschliches. Rurik ist ein Mann, der sich für seine Taten aus der Vergangenheit schämt und nun versucht, diese Fehler in der Gegenwart wieder gutzumachen. Das Schöne ist, dass sich die Charaktere entwickeln und auch der Zuschauer nicht von Anfang an weiß, was eigentlich Sache ist. Von daher ist das schon sehr erbaulich. Auf der anderen Seite gibt es aber auch sehr viele historische Fehler zu beklagen. Regie bei diesem Abenteuer führte übrigens Mario Bava, der allerdings nicht von Anfang an dabei war, sondern erst spät zu den Dreharbeiten hinzugezogen wurde, nachdem man zeitweise aufhören musste zu drehen, da das Geld ausging. Bava konnte in vielen Szenen seinen persönlichen Stempel aufdrücken, doch zu seinen Meisterwerken gehört „EINE HANDVOLL BLANKER MESSER“ nicht.
Die deutsche DVD von e.m.s. präsentiert den Film in Deutsch, Englisch und Italienisch (jeweils Dolby Digital 1.0) sowie im Bildformat 1:2.35 (16:9 anamorph). Als Extras gibt es den deutschen Vorspann (4:34 Min.), den schwarzweißen US-Originaltrailer (1:29 Min.), Bio- und Filmographien zu Cameron Mitchell und Mario Bava sowie Werbung für ein Mario Bava-Buch. Weiterhin gibt es ein 8-seitiges Booklet mit vielen Infos. (Haiko Herden)
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