Dem englischen Fotojournalisten Bradley wird in Thailand ein Mord angehängt, den er nicht begangen hat. Er ist gezwungen, in den Dschungel flüchten und gerät dort in ein Kannibalen-Gebiet. Seine Verfolger finden ihn nicht und geben irgendwann die Suche auf. Erst viele Jahre später wird er wieder gesichtet, als Führer eines Kannibalenstammes. Dieser Film erzählt Bradleys Geschichte: Während seiner Flucht wird er von Wilden gefangengenommen und zu Sklavenarbeit gezwungen, doch mit der Zeit kann er sich Respekt verschaffen und verliebt sich außerdem noch in eine junge Frau, ein ehemaliges Missionarsmädchen. Irgendwann gelingt es ihm, der Anführer seines Stammes zu werden... und das immer gut frisiert.
"MONDO CANNIBALE" ist ein italienischer Kannibalenfilm aus dem Jahr 1972, der von Umberto Lenzi inszeniert wurde und in seiner Grundgeschichte ein wenig wie die Menschenfresser-Version von "DER MANN, DEN SIE PFERD NANNTEN" ähnelt. Der Film gilt als einer der ersten Filme des Kannibalen-Subgenres und legte damit den Grundstein für eine Welle von ähnlichen Filmen in den 1970er Jahren. Der Film zeigt explizite Gewaltszenen und Kannibalismusdarstellungen sowie Einblicke in das Leben und die Kultur des Stammes, teils unterlegt mit Musik, die auch gut zu „LOVE BOAT“ gepasst hätte. Der Film war jedoch auch umstritten und wurde in einigen Ländern verboten oder zensiert. Die Darstellung von Kannibalismus und die stereotypische Darstellung von indigenen Völkern waren Gegenstand der Kritik, und auch die sehr unschönen Tiersnuff-Szenen (einem Affen wird die Schädeldecke abgeschlagen, ein Hahnenkampf, eine Krokodilstötung und mehr) sind abstoßend und stehen beinahe schon exemplarisch für das Genre. Trotzdem war "Mondo Cannibale" ein kommerzieller Erfolg und löste eine Welle von Kannibalenfilmen aus. Seinen Platz in der Filmgeschichte hat das Werk in jedem Falle sicher, und er wird von einigen als ein Klassiker des Kannibalen-Subgenres angesehen. Er beeinflusste zahlreiche Nachahmerfilme und wurde von anderen Regisseuren wie Ruggero Deodato und Sergio Martino aufgegriffen und weiterentwickelt. (Haiko Herden)
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