Tal der Wölfe - Irak(Türkei 2006)Originaltitel: Kurtlar vadisi - Irak Alternativtitel: Regie: Serdar Akar Darsteller/Sprecher: Gary Busey, Billy Zane, Kenan Çoban, Spencer Garrett, Ghassan Massoud, Tito Ortiz, Genre: - Action/Abenteuer - Thriller
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Im Jahr 2003 im Nordirak. Amerikanische Truppen stürmen in der Stadt Silemani ein Lager mit türkischen Einsatzkräften, überwältigen diese und behandeln sie wie Kriegsverbrecher. Die Gefangenen werden außer Landes geschafft. Der osmanische Geheimagent Polat Alemdar kommt einige Zeit darauf in den Irak, um diesen Skandal, der als die „Sackaffäre“ bekannt wurde, zu untersuchen und zu rächen…
„TAL DER WÖLFE – IRAK“ ist ein Filmableger der türkischen TV-Serie „TAL DER WÖLFE“ und mit umgerechnet 8 Millionen US-Dollar zugleich der teuerste, aber auch der erfolgreichste türkische Film aller Zeiten. Dieser Film wurde kontrovers diskutiert, da man ihm Antisemitismus und Aufhetzung vorwirft. Es geht gegen Amerikaner und zudem gegen Christen, die hier als ausnahmslos böse dargestellt werden. Sicherlich ist das nicht ganz in Ordnung und das kann und sollte man auch zum Vorwurf machen, aber die Kritik vor allem seitens der Amerikaner ist insofern ärgerlich, als dass sie selbst seit Jahrzehnten Muslime und Nichtamerikaner als grundsätzlich böse und sich selbst immer als gut und heroisch darstellen. Man denke nur an Filme wie „BLACK HAWK DOWN“ und Konsorten. Wie es denn immer so ist: Man muss sowohl die eine Seite, als auch die andere Seite immer wieder kritisch hinterfragen. So sehr es auch freut, dass die Amis was auf den Deckel kriegen, so gibt es auch hier einige Dinge, die man nicht einfach als gegeben hinnehmen sollte, auch wenn sie so dargestellt werden. Doch das sollte man sowieso immer tun – nicht nur bei solch kontroversen Filmen.
Insofern ist es besonders ärgerlich, wenn Menschen wie Edmund Stoiber ihr Unvermögen zeigen, indem öffentlich zum Boykott dieses Filmes aufgerufen wird, auf der anderen Seite aber US-Filme stillschweigend hinnimmt, die das Thema genauso radikal von der anderen Seite her aufrollen. Wenn man keine Ahnung hat, sollte man lieber den Mund halten.
Diese „Sackaffäre“ gab es tatsächlich. Amerikanische Truppen nahmen wegen eines vagen Verdachts 13 Türken gefangen, stülpten ihnen Säcke über die Köpfe und hielten sie 60 Stunden fest. Die Türkei war entsetzt und Donald Rumsfeld hat sich einige Zeit danach offiziell entschuldigt. Die Geschichte, die darum gesponnen wurde, ist freilich fiktiv, beruht aber auf diversen weiteren realen Hintergründen und Geschehnissen.
Filmisch gesehen ist das Ganze denn auch äußerst gut gelungen. Ein hoher Produktionsstandard, gute Darsteller und auch ein wenig „Krachbumm“.
Die deutsche Doppel-DVD von Koch Media präsentiert den Film in Deutsch (DTS, Dolby Digital 6.1) und Englisch/Türkisch/Kurdisch (Dolby Digital 5.1) sowie im Bildformat 1:1.85 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es auf der ersten Disc den Originaltrailer (2:11 Min.), den deutschen Trailer (1:40 Min.) sowie diverse Trailer anderer Koch Media-Neuheiten. Die zweite Disc enthält ein Making Of (42:03 Min.). (Haiko Herden)
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