Kagenuma kann sich in die Albträume anderer Leute einklinken und sie so davor schützen. Auch kann er Gedanken lesen. Diese besonderen Fähigkeiten allerdings machen ihn depressiv und so möchte er sich am liebsten umbringen. Unterdessen ist die Polizei bei ebenfalls etwas ungewöhnlichen Ermittlungen: Sie versuchen zwei Selbstmorde aufzuklären, bei denen sich ein Mann und eine Frau offenbar im Schlaf selbst mit Dutzenden Messerstichen getötet haben. Sie finden bald eine weitere Gemeinsamkeit: Beide hatten vorher ein Handygespräch mit einer bestimmten Nummer geführt. Offenbar wird jeder, der unter dieser Nummer anruft, von dem Gedanken besessen, sich selbst zu töten. Als einer der Ermittler genau dies tut, beginnt ein drastischer Countdown…
Hmm, wenn man auf den ersten Blick so schaut, ist das wieder einer jener ganz gewöhnlichen Horrorfilme aus Japan. Das ist aber nur oberflächlich gesehen, denn der Regisseur ist Shinya Tsukamoto, der schon für die beiden „TETSUO“-Filme verantwortlich war. Mit anderen Worten: Man muss zwischen den Zeilen lesen, man muss konzentriert zuschauen und sich nicht wundern, wenn viele Fragen Lynch-artig unbeantwortet bleiben. Und es gibt viel Kritik an der japanischen Gesellschaft, die wahrscheinlich aber hauptsächlich Japaner kapiert. Auch ansonsten ist der Film super, teils auch heftig blutig, intelligent, mysteriös, verwirrend, verstörend, surreal, ja auch depressiv aber auch spannend. Eine echte Perle. (Haiko Herden)
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