Es ist eine ungleiche Zweckgemeinschaft, die da unter einer Brücke am Hangang-Flußes in Seoul lebt. Zum einen ist es Crocodile, ein jähzorniger und gewalttätiger und zudem dummer Mann. Weiterhin wohnt dort noch der alte Mr. Oh und der zehnjährige Aeng-bal. Von der Brücke springen ständig Selbstmörder in Wasser und Crocodile taucht ihnen hinterher und raubt ihnen Geld und Schmuck. Manchmal birgt er sogar die Leichen und verkauft diese an die Angehörigen. Eines Tages aber schmeißt sich die junge Hyun-jung in die Fluten und Crocodile rettet ihr das Leben. Doch er kann mit einer Frau nichts anfangen und vergewaltigt sie mehrmals hintereinander. Trotz dieses Umstands bleibt Hyun-jung bei dem Trio und es wird eine eingeschworene Gemeinschaft, doch Crocodiles Gewaltausbrüche kommen immer häufiger und werden immer drastischer…
Kim Ki-duk ist einer der interessantesten Regisseure aus Südkorea. Seit 1996 dreht er Filme, „CROCODILE“ ist sein Debüt. Hier lässt sich schon seine Themenvorliebe erkennen: Es geht um Personen, die in gewisser Weise irgendwie gestört sind, sich nicht richtig mitteilen können, die sich manchmal nicht unter Kontrolle haben. Und sie sind irgendwie meist negativ, aber mit einem Funken Hoffnung, der aber meist ins Gegenteil umspringt. Man merkt schon, die Filme sind oftmals keine leichte Kost, „CROCODILE“ erst recht nicht, denn es ist einerseits thematisch ein typischer Kim Ki-duk, aber andererseits sind hier die Bilder extrem karg und kalt gehalten, was sicherlich auch stilistisch gedacht ist, aber gleichzeitig auf ein schmales Budget hinweist. „CROCODILE“ ist ein wirklich bedrückendes Drama über Einsamkeit, Gefühlskälte und der Erkenntnis, dass man am Ende immer scheitert. Man sieht, leicht hat man es als Zuschauer nicht, aber das will man ja auch nicht.
Die deutsche DVD von Visimundi präsentiert den Film in Koreanisch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:1.85. Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es eine Bio- und Filmographie zu Kim Ki-duk sowie ein Booklet. (Haiko Herden)
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