Die tektonischen Platten verschieben sich derzeit besonders heftig, was extrem ärgerlich für Japan ist, denn das Land befindet sich am Rand einer solchen Platte und droht innerhalb der nächsten 350 Tage einfach so in die Tiefe gerissen zu werden. Die Politiker streiten sich, was zu tun ist, und als klar wird, dass es tatsächlich kein Entrinnen gibt, beginnt eine fieberhafte Evakuierung des Landes, was nicht nur humanitäre sondern auch heftige politische und selbstredend auch wirtschaftliche Katastrophen nach sich zieht. Erdbeben häufen sich, Vulkane brechen aus, Tsunamis verwüsten die Küsten, die Toten gehen in die Millionen. Doch ein Wissenschaftler hat eine Idee, die einen Funken Hoffnung bringt: Er will mit einer verheerenden Bombe in der Tiefe des Meeres den Rand der tektonischen Platte durchlöchern, dass sie abreißt und nicht weiter in die Tiefe gezogen wird. Ein wahnwitziger Plan…
Hui, das klingt doch schon mal schön trashig. Die Story kommt einen bekannt vor, denn hierbei handelt es sich um ein Remake des Filmes „Der Untergang Japans“ aus dem Jahre 1973, und, richtig geraten, das war eine Toho-Produktion. Diese Verfilmung hier ist natürlich auf dem neuesten Stand der Technik und eine wahre Augenweide, selten hat man in dieser Quantität und Qualität so viel Zerstörung miterleben, Bildgewalt pur. Dass die Story dabei natürlich etwas hanebüchen ist, bringt die Natur der Sache mit sich. Ich hätte mir noch mehr Politik gewünscht. Es wird zwar vieles angedeutet, z.B. das Verteilen der japanischen Bevölkerung (immerhin 120 Millionen Menschen) auf die Welt, der Niedergang des Yen und die dramatischen Folgen während der Evakuierung, wie einst ein reiches und blühendes Land das Ansehen in der Welt verliert, bloß weil es keinen wirtschaftlichen Nutzen mehr hat. Das sind spannende Fragen, die leider nur angerissen werden. Vielleicht sollte man das Buch von Nihon Chinbotsu lesen, in der Hoffnung, diese Themen ausführlicher beschrieben zu kriegen. Die Handvoll Einzelschicksale sind relativ nett eingebaut, manchmal sehr emotional, doch nur bedingt fesselnd ob der gigantischen Effekte. Am Ende wird es vielleicht etwas pathetisch, aber die 120 Minuten davor sind wirklich großes Kino – und vor allem kein Hollywood-Kino, sondern eben asiatisch gewürzt. Man könnte vielleicht sagen: Der japanische Mischung aus „ARMAGEDDON“ und "THE DAY AFTER TOMORROW". Fazit: Eine absolut sehenswerte Apokalypse, Freunde von Katastrophenfilme müssen diesen Film unbedingt gucken. (Haiko Herden)
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