Eric Draven und seine Frau werden während seiner Hochzeit umgebracht. Doch eine unheimliche Krähe gibt ihm die Möglichkeit, aus dem Reich der Toten zurückzukehren, um an den fiesen Männern, die ihn und seine Frau umgebracht haben, Rache zu nehmen. So nimmt das blutige Spiel seinen Lauf, der erste stirbt, weil Draven ihm zehn Messer in die Brust steckt (guter Kommentar eines Polizisten: "Tod durch Unfall ist wohl auszuschliessen"). Die anderen sterben auch qualvoll, weil Draven sie genüßlich umbringt, denn heute scheint kein guter Tag für Schweine zu sein...
Auch wenn die Story sehr, sehr dünn, das ist nicht wichtig. Die Atmosphäre ist einfach großartig, die Kulissen erinnern sehr an Gotham City, nur viel schmutziger und es regnet am laufenden Band. Dazu gibt es sehr geniale Kamerafahrten, sehr gute Musik (u.a. The Cure ) und man fragt sich wirklich, in welchen Szenen Brandon Lee (übrigens sehr sympathisch) computertechnisch ersetzt wurde, Ihr wisst ja, er war am Ende des Filmes leider verhindert durch einen "leichten Anfall von Tod", er wurde aufgrund eines Unfalles während der Dreharbeiten mit einer Pistole getötet. Wenn dieser Film nicht schon so bekannt wäre, könnte man ihn als echten Geheimtip ansehen, so ist es ein Film, der im Grunde einfach Kult ist.
Die Special Edition DVD von Buena Vista präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 5.1) und Englisch (Dolby Digital 5.1 sowie im Bildformat 1:1.85 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch und griechisch verfügbar. Als Extras gibt es ein Making Of inklusive dem letzten Interview mit Brando Lee, wo er gefühlvoll über Leben und Tod berichett (15:53 Min.). Dann folgt ein Portrait über den Erfinder der Krähe James O´Barr (32:10 Min.), drei erweiterte Szenen (11:03 Min.), eine zusätzliche Szene (5:13 Min.), 13 Entwürfe der Filmsets und über 300 Bilder aus dem Storyboard. Weiterhin gibt es einen Audiokommentar vom Produzenten Jeff Most und dem Drehbuchautoren John Shirley über die gesamte Filmlänge. (Haiko Herden)
Der Musiker Eric Draven und seine Verlobte Shelly Webster werden von einer Verbrecherbande brutal in ihrer Wohnung ermordet, nachdem die Frau auch noch vergewaltigt wurde. Eine alte Legende besagt jedoch, dass jemand, der zu früh gestorben ist, von einer Krähe zurück ins Leben gebracht wird, um die Dinge zu berichtigen.
Ein Jahr später steigt Eric Draven aus seinem Grab, begleitet von einer Krähe und macht sich auf die Jagd nach den Mördern, um Rache zu üben...
Zugegeben, die Story von „The Crow“ ist nicht wirklich innovativ, eine Rachgeschichte halt, wie man sie schon in vielen Horror- und Actionfilmen erlebt hat. Dennoch ist „The Crow“ ein absoluter Kultfilm geworden, was mehrere Gründe hat. Zum einen den mysteriösen Tod von Hauptdarsteller Brandon Lee während der Dreharbeiten. Ein Toter war bisher noch immer gut für die Promotion, so schlimm das auch klingen mag. Zum anderen waren die „Crow“-Comics, auf denen der Film basiert, schon vorher ein Riesenerfolg und schließlich hat dieser Film etwas, das den meisten Billigproduktionen fehlt: Atmosphäre! Im Mainstream-Bereich dürfte „The Crow“ wohl zu den konsequent düstersten Filmen gehören, in denen Humor nur in Form von Zynismus vorkommt, etwas das die großen Studios dem Massenpublikum sonst nicht so gerne zumuten. Die absolut trostlose, hoffnungslose Atmosphäre der Stadt, in der es scheinbar immer Nacht ist und immer regnet. Kein Mensch, der weder zu den Verbrechern, noch zur Polizei gehört, ist nachts auf der Strasse, weil es dort viel zu gefährlich ist. Dazu hat Regisseur Alex Proyas es geschafft, ein Spektakel voller Action und Shoot-Outs zu schaffen, das Seinesgleichen sucht und sich damit als große Hoffnung für das Kino der Zukunft empfohlen. Den Beweis dafür legte er 1998 mit dem innovativen, kafkaesken „Dark City“ vor. Alleine von der Optik her ist dieser Film genial. Die Mischung aus expressionistischen, schattenhaften Bildern im Stile von „Das Kabinett des Dr. Caligari“ oder „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ und in die Gegenwart versetzten Hammer-Film „Gothic-Horror“-Kulissen ist perfekt geglückt. Ich frage mich, was ein asiatischer Regisseur, der nicht den Hollywood-Konventionen unterliegt, aus diesem Stoff gemacht hätte. Alex Proyas hat auf jeden Fall alles herausgeholt, was möglich war. „The Crow“ erhielt zwei mittelmäßige Fortsetzungen und eine TV-Serie, aber an das Original kommt keine dieser Produktionen auch nur ansatzweise heran.
In Deutschland ist der Film nun ungeschnitten als „Special Edition“ erschienen. Bild und Ton überzeugen natürlich und wie es sich gehört wird das Original-Bildformat geboten, sowie Deutscher und Englischer Ton und diverse ausblendbare Untertitelungen. Wie es sich für eine ordentliche „Special Edition“ gehört, hat man einige schöne Extras mit auf die Scheibe gepackt, mal ganz abgesehen von der netten Hologramm-Karte.
Das viertelstündige „Making of“ besteht ausschließlich aus Interviews und zeigt die letzten Interviewausschnitte von Brandon Lee. Man erfährt einiges über die Hintergründe von „The Crow“ aber fast nichts über das „Machen“ des Films. Trotzdem ist es ganz interessant, nur eben falsch betitelt. Weiterhin gibt es einen Audiokommentar zum Film vom Produzenten und vom Drehbuchautor, Storyboards und Entwürfe vom Filmset und ein halbstündiges Portrait über den „The Crow“-Erfinder James O´Barr, der ein bisschen wie eine Figur aus seinen eigenen Comics erscheint. Schließlich gibt es noch einige erweiterte und entfallene Szenen. Insgesamt über eine Stunde größtenteils interessantes Bonusmaterial, so dass die DVD als Gesamtveröffentlichung die volle Punktzahl bekommt. Aber auch ohne jeden Bonus-Schnipsel wäre der Film an sich ein Pflichtkauf für jeden Filmfan, für Horror/Fantasy-Freaks sowieso. (A.P.)
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