„Neun Szenen“, der Titel ist hier Programm. Es sind neun Szenen, die dieser Film hier präsentiert, neun Szenen, in denen sich die Kamera nicht bewegt und es zwischendurch keine Schnitte gibt. Jedenfalls so gut wie. Es sind mehrere Geschichten, die hier erzählt werden. Einmal die Story von Opa, Vater, Sohn, die eine Autopanne haben und aus der sich ein spannender Dialog entwickelt. Dann gibt es Beziehungsprobleme eines jungen Mädchens, eine Frau ein tiefgehendes Gespräch mit ihrer Tochter über den vermeintlich brutalen Ehemann hat und noch einiges mehr. Das Ganze entwickelt eine eigene Dramaturgie, was extrem an den richtig guten Dialogen liegt, die nicht aufgesetzt wirken und in einem wirklich gelungenen Finale gipfelt. Dieses nämlich führt alle Szenen und Figuren zusammen, eine der Protagonistinnen namens Magdalena, geht nämlich durch einen Park und alles kommt zusammen. Und dieses Mal nicht in einer starren Kameraeinstellung, um den Climax zu demonstrieren, gibt es dieses Mal eine 10minütige Steady-Cam-Kamerafahrt durch den Park. Die Kamera folgt Magdalena und trifft so alle wichtigen Figuren wieder. Man kann insgesamt die Schauspieler allesamt loben, die minutenlang agieren und sprechen ohne Schnitte, die Technik, die dahinter steht, und auf jeden Fall auch den Drehbuchautoren, der es geschafft hat, sehr realistische Geschichten mit ebenso realistischen Dialogen zu versehen. Alles in allem ein echt toller Film aus deutschen Landen.
Die deutsche DVD von Renaissance Film präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 2.35:1 (16:9 anamorph). Als Extras gibt es einen Audiokommentar und ein Making Of. (Haiko Herden)
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