Als Alma noch ein Kind war, hat ihr Vater Fred die Familie verlassen und half in der Welt in Krisengebieten. Als sie - mittlerweile 17 Jahre alt - mitbekommt, dass er wieder in Berlin wohnt, besucht sie ihn, obwohl ihre Mutter das nicht gerne sieht. Sie mag ihn, er mag sie. Da sie immer noch mitten in der Pubertät steckt, kommt sie mit diesen Gefühlen nicht ganz klar, fühlt sich auch körperlich zu ihrem Vater hingezogen. Eifersucht und Trotz kommen auf, als sie merkt, dass er eine neue Freundin hat, doch geschickt kann sie die Beziehung zerstören. Auch der Vater merkt, dass er sich zu seiner Tochter auf sexuelle Weise hingezogen fühlt, sodass er sich entschließt, wieder ins Ausland zu gehen. Doch es bleibt eine Nacht bis dahin...
Regisseurin Jeanette Wagner hat diesen Film als Abschlussarbeit an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin im Jahr 2005 gedreht. Das Thema ist natürlich schwierig, Inzest ist ja sogar kriminell (zumindest laut Gesetzbuch), im Film wird das nicht so oft dargestellt, insofern mutig, dies sensible Thema ausgerechnet bei einem Erstlingsfilm in die Hand zu nehmen. Es ist insgesamt auch sehr gut gelungen. Neben dem ziemlich guten Drehbuch mit dem gelungenen Schluss sind es insbesondere die Darsteller, die den Film tragen. Und auch der Regisseurin muss ein Lob aussprechen werden, denn "LIEBESKIND" hätte auch ziemlich platt und peinlich geraten können. Stattdessen schafft Jeanette Wagner es, dem eigentlich schweren Thema eine gewisse Leichtigkeit zu geben. Völlig zu Recht wurde das Werk dadurch "geadelt", als es 2009 in der ZDF-Reihe "Das kleine Fernsehspiel" gezeigt wurde. Insgesamt vollkommen empfehlenswert.
Die DVD von Renaissance Medien präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1.85:1 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Englisch verfügbar. Als Extras gibt es einen Audiokommentar, ein Making Of, "Jörgs Disco", eine Fotogalerie sowie den Trailer. (Haiko Herden)
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