Eine Gruppe junger Leute will ein schönes Wochenende in einer abgelegenen Hütte an einem See verbringen. Sie merken nicht, dass sie beobachtet werden und schon bald beginnt ein grausames Spiel. Ein Wahnsinniger verlangt von den Anwesenden, sich gegenseitig zu töten, bis nur noch einer oder eine übrig ist…
Diese Inhaltsangabe könnte wahrscheinlich auch für 100 andere Filme stehen und enthält die vollständige Handlung von „Kill Theory“. Die Zutaten für einen Slasher-Film wurden bei der Produktion penibel abgehakt: eine Gruppe sexbesessener junger Typen, ein schüchterner Dicker, hübsche Mädchen, die viel Haut zeigen dürfen und willig sind, eine abgelegene Hütte, Alkohol- und Sexexzesse, die „bestraft“ werden müssen, die Gruppe trennt sich immer wieder und natürlich ein wahnsinniger Killer. Dazu einige recht blutige, handgemachte Effekte und ein paar Schockmomente. Und natürlich: die Mobiltelefone funktionieren nicht, um Hilfe zu rufen und mit dem Auto oder dem Boot ist auch keine Flucht möglich. Wie es bei solchen Filmen üblich ist, gibt es eigentlich keinen Sympathieträger und man „freut“ sich einfach darauf, dass die meisten von ihnen ziemlich bald ziemlich grausam um die Ecke gebracht werden. Ein von einem Spaten zermatschter Kopf, eine heftige Bauchwunde, ein ausgestochenes Auge, eine abgehackte Hand und einiges mehr gibt es zu sehen, und das alles ohne Computereffekte. Das reinigt den Genpool vom nächsten Schub asozialer Bänker und selbstverliebter Werbeagentur-Fuzzis.
Dass „Kill Theory“ wie so viele andere billige Slasher-Filme gut unterhält - wenn man diese Art von Filmen mag – liegt daran, dass der Film nicht versucht, mehr als ein kleiner Genrebeitrag für Zwischendurch zu sein, sondern sich einfach an die Regeln hält. Das einzige, was den Film inhaltlich ein bisschen von vergleichbaren Werken abhebt ist, dass durch die Aufforderung des Killers, sich gegenseitig umzubringen, dass Misstrauen in der Gruppe immer mehr wächst. Zwei weitere Gründe, den Film anzusehen, sind sicher auch die sehr attraktiven Agnes Bruckner und Taryn Manning. Schließlich gibt es noch einen netten Abschluss-Twist, den man aber als geübter Film-Gucker vorausahnen kann und mit knapp unter 80 Minuten Laufzeit kommen auch keine unnötigen Längen auf. Für solide Sonntagnachmittag-Unterhaltung ist also gesorgt, wenn man sich klar darüber ist, dass „Kill Theory“ natürlich kein Oscar-Anwärter sein dürfte.
In Deutschland ist der Film auf DVD und Blu Ray, wohl ungeschnitten, bei KSM erschienen. (A.P.)
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