HAIKO´S FILMLEXIKON
Haiko´s Filmlexikon empfiehlt: GUINEA PIG 1 -
DEVIL´S EXPERIMENT GUINEA PIG 1 – DEVIL´S EXPERIMENT aka
DEVIL´S EXPERIMENT Irgendwann
in den 80ern. Drei junge Männer entführen sich eine junge Frau und
beginnt, Experimente an ihr durchzuführen. Erst bekommt sie einen Schlag
nach dem anderen ins Gesicht. Es geht weiter mit Tritten und wüsten
Beschimpfungen und danach wird ihre Haut mit Wasserpumpenzangen malträtiert.
Damit nicht genug, die junge Frau wird solange gedreht, bis sie sich die
Seele aus dem Leibe kotzt und bewusstlos wird. Dann wird sie mit üblen
und schmerzhaften Geräuschen in voller Lautstärke per Kopfhörer über
Stunden hinweg gefoltert, bevor ihr die Fingernägel mit einer Zange
entfernt werden. Nach einer kurzen Erholungsphase wird kochendes Öl an
ihr ausprobiert und mit Innereien beworfen. Was danach passiert, vermag
man gar nicht in Worte zu fassen... Das
ist der erste Teil der japanischen Serie, die durch unglaublich
realistische Gewaltdarstellungen einen zweifelhaften Ruf erhalten hat. Das
diese Filme, die jeweils unter einer Stunde laufen, für das japanische
Fernsehen produziert wurden, kann man kaum glauben. Die düstere Legende,
dass sie sogar im Nachmitagsprogramm gelaufen sein sollen, ebenfalls
nicht. Wenn so eine Art „Unterhaltung“ zum täglichen Leben der
Japaner gehört, dann kann man es wohl nicht verdenken, dass man ihnen
eine krankhafte Phantasie bescheinigen muss. Auf der anderen Seite haben
diese Filme auch einen gewissen Kunstanspruch, den man ihnen auf keinen
Fall absprechen kann. „DEVIL´S EXPERIEMENT“ zum Beispiel fasziniert
aufgrund seiner absoluten Sinnlosigkeit. Warum zum Beispiel wurde
ausgerechnet diese junge Frau ausgesucht? Wer sind diese Männer, die man
niemals wirklich sieht, bzw. nur unter einer Maske? Was ist die Intention
der Filmemacher? Was soll die Aussage dieses obskuren Streifens sein?
Wollte da nur jemand seine Minderwertigkeitskomplexe Frauen gegenüber
ausleben. Man weiss es nicht. Die
deutsche DVD von Astro ist in einer schön gestalteten Box erschienen,
zusammen mit den restlichen Filmen. Insgesamt ergibt das acht DVDs, das
sind sechs Filme und zwei DVDs mit Making Ofs. „DEVIL´S EXPERIMENT“
ist in Vollbild (so wie auch die Originalfassung ist) und bietet den
japanischen Originaltotn in Dolby Digital 5.1 und in Dolby Digital 2.0. Es
gibt deutsche und englische Untertitel. Auf eine deutsche Synchronisation
hat man gottseidank verzichtet, denn das hätte die Atmosphäre dieses
Filmes wahrscheinlich grundlegend zerstört. Im übrigen gibt es sowieso
nicht, was hier gesagt wird und das wenige ist auch noch irrelevant für
die Story. Als Bonusmaterial auf dieser DVD gibt es einen Trailer (1:12
Min.) sowie eine Slideshow (0:50 Min.).
Originaltitel: Za ginipiggu 2 – Chiniku no hana GUINEA PIG 2 – FLOWERS OF FLESH AND BLOOD aka
FLOWERS OF FLESH AND BLOOD Im
April 1985 erhielt der Cartoonist Hideshi Hibino ein Päckchen eines
seiner Fans. Der Inhalt war ein Brief, viele Fotos und ein Super 8-Film.
Der Brief weist auf ein Verbrechen hin und der Super 8-Film zeigt, wie
eine Frau zerstückelt wird. Aufgrund des Snuff-Charakters sollte der Film
natürlich niemandem gezeigt werden und deshalb hat Hideshi Hibino diesen
Film neu inszeniert. In diesem Film verfolgt ein Unbekannter Mann eine
junge Frau, betäubt sie und als sie aufwacht, liegt sie gefesselt auf
einem Bett. Sie erhält von einem Mann, der sich als Samurai verkleidet
hat, eine Spritze und wird betäubt, so dass sie keine Schmerzen mehr
verspürt, aber bei vollem Bewusstsein bleibt. Nun beginnt er, mit
Messern, Hammer und Meissel, Sägen und anderen Utensilien das arme Mädchen
auseinander zu nehmen... Das
ist der wohl bekannteste Teil der Serie, als natürlich auch der
umstrittenste, wobei man natürlich anmerken muss, dass alle Titel sehr
umstritten sind. Es steht tatsächlich zu befürchten, dass Japaner eine
solche Sache, das Zerteilen eines Körpers bei Bewusstsein des Opfers, als
Ideal der Schönheit sehen. Wir jedenfalls sehen unglaubliche und haarsträubende
Dinge in diesem 46-Minuten-Streifen. Absolut realistische und wirklich
schrecklich anzuschauende Make Up-Effekte beim Auseinandernehmen der Frau
können den normalen Menschen eigentlich nur schockieren. Am heftigsten
ist neben den grausamen Splattereffekten mal wieder die absolute
Sinnlosigkeit dieses Gemetzels. Es ist so realistisch, weil es so sinnlos
ist. Man ist schockiert und fasziniert zugleich.
Originaltitel: Za ginipiggu – Akuma no jikken Ein
Wissenschaftler zeigt uns einen Film, dessen Inhalt sich wissenschaftlich
nicht erklären lässt. Man sieht den jungen Hideshi, der keine Lust mehr
auf das Leben hat. Sein Job als Programmierer langweilt ihn und so hat er
sich schon seit vier Tagen in seinem Zimmer eingeschlossen und langweilt
sich auch hier. Aus lauter Frust beginnt er, sich seine Pulsadern
aufzuschneiden. Es blutet und es tut weh. Doch beides lässt schnell nach.
Der tiefe Schlitz im Handgelenk ist da, aber das war es auch schon. Er
verletzt sich weiter, durchsticht seinen Arm, doch der gleiche Effekt. Er
fragt sich, ob er unsterblich sei. Er lädt sich seinen Freund Nakamura
ein und vollführt vor ihm eine makabre Show. Unglaublich
realistische Make Up-Effekte machen diesen Teil der Serie aus. Dazu kommt
eine gehörige Portion schwarzer Humor, was zu den bierernsten ersten
Teilen der Serie erfrischend wirkt. Dementsprechend wirkt der Film natürlich
auch eher lustig, als schockierend und verstörend. Dazu trägt natürlich
der Abspann bei, bei welchem man die blutigen Szenen noch einmal rückwärts
zeigt. Die deutsche
DVD von Devil Pictures präsentiert den Film im japansichen Originalton
(Dolby Digital 5.1 und Dolby Digital 2.0). Die Bildqualität ist, wie bei
allen Teilen der Serie, erstklassig. Das Bild wird im Originalformat, also
Vollbild gezeigt. Untertitel sind in Deutsch und Englisch verfügbar. Als
Extras gibt es eine Slide-Show mit gestellten Promofotos (1:40 Min.)
GUINEA PIG 4
- DEVIL WOMAN DOCTOR Devil Woman
Doctor hat eigentlich keine Zulassung und behandelt Leute, die seltsame
Krankheiten haben, bei denen die Allgemeinmedizin keinen Rat weiss. Sie
stellt uns auf dieser DVD einen Teil ihrer merkwürdigsten Fälle vor.
Zuerst stellt sie eine Familie vor, die unter Demenz leidet. Wenn sie sich
aufregen, explodieren ihre Köpfe. Das gleiche passiert zum Beispiel auch
mit Herzen. Dann gibt es einzelne Körperteile mit Eigenleben oder Tumore
in Form eines Gesichtes. Zomiekrankheiten, lebende Gedärme und eine
bildliche Form von Blut schwitzen
GUINEA
PIG 5 – ANDROID OF NOTRE DAME Ein
kleinwüchsiger Wissenschaftler ist auf der Suche nach einem Medikament für
seine herzkranke Schwester. Es geht ihr extrem schlecht und wahrscheinlich
wird sie bald an ihrem Leiden sterben müssen. Weil er weiss, das die Zeit
drängt, beginnt er, seine Forschungen intensiver zu betreiben, auch
aufgrund eines mysteriösen Anrufers, der ihm menschliche Leichen für
Experimente ins Haus schickt. Als dieser Fremde beginnt, den
Wissenschaftler zu erpressen, bekommt ihn das nicht gut. Nach
den letzten zwei sehr humoristisch ausgefallenen Titeln kommt hier der
bislang düsterste Film dieser unglaublichen japanischen Filmreihe, die in
die Geschichte eingegangen ist. Wiederum kann man unfassbar realistische
Make Up-Effekte bewundern. Es beginnt ganz langsam. Hier mal ein Ohr, da
mal ein Auge, doch schon bald gibt es immer fürchterlichere Dinge zu
begutachten, die mitunter auch dem Hartgesottensten auf dem Magen schlagen
können. Fakt ist jedenfalls, das „ANDROID OF NOTRE DAME“ der bislang
schwermütigste Teil ist, der nur noch von dem folgenden „MERMAID IN A
MANHOLE“ (meinem persönlichen Lieblingsfilm) geschlagen wird. Diese
beiden Teile gehören auch zu den zwei besten Teilen überhaupt. Übrigens:
Wer sich fragt, was dieser seltsame Titel „ANDROID OF NOTRE DAME“
bedeuten soll, muss einfach nur mal aufpassen. Die deutsche DVD von Devil Pictures präsentiert den Film in Japanisch in Dolby Digital 5.1 sowie in Dolby Surround 2.0. Das Bildformat ist (Original-) Vollbild (1:1.33). Untertitel sind in deutsch und englisch verfügbar. Als Bonusmaterial gibt es eine Slideshow (0:50 Min.).
Regie:
Kazuhito Kuramoto GUINEA PIG 6 - MERMAID IN A MANHOLE aka MERMAID IN A MANHOLE Die Ehefrau des Malers Hayashi ist vor kurzem gestorben. Seitdem zieht er sich manchmal in die Kanalisation zurück und trauert seinem alten Leben, insbesondere seiner Kindheit hinterher. Eines Tages findet er dort unten eine Meerjungfrau, die am Bauch eine Art Entzündung oder ein Geschwür hat. Er nimmt sie mit in seine Wohnung und pflegt sie in seiner Badewanne, doch die Geschwüre breiten sich immer weiter auf ihrem Körper aus. Auch das Aufschneiden der Blasen und das Ablassen der merkwürdigen Flüssigkeiten darin bringt keine Besserung (der Maler nutzt diese Flüssigkeiten zum Malen), bald machen sich Würmer auf ihr breit und der Maler, der sie wie unter Zwang immer wieder malen muß, kommt langsam dem Wahnsinn nahe... Das gleiche passiert auch dem Zuschauer, wenn er diesen extrem krassen Film anschaut. Er ist zwar nicht grausam im Sinne von brutal, er ist grausam in der Darstellung der Krankheit, alles wird in Großaufnahme gezeigt und es kann einen wirklich übel werden, da wirklich alles megaeklig ist, ganz besondes, wenn aus den aufplatzenden Beulen Würmer kriechen oder wenn die Meerjungfrau minutenlang Blut und Würmer kotzt. Die Schauspielerin Mari Somei kann einem wirklich leid tun, was die über sich ergehen lassen muß in Sachen Make Up ist nicht schlecht, aber sie macht das ganze wirklich nicht schlecht und spielt die leidende Meerjungfrau erstklassig. Alles ist überstilisiert, es wird kaum gesprochen und man kann es eigentlich nicht als Horrorfilm bezeichnen, sondern als trauriges Drama. Übrigens handelt es sich hier um den vierten Teil der berüchtigten "Guinea Pig"-Serie, die für das japanische Kabelfernsehen produziert wurde. Die Kassette von Japan Shock Video ist übrigens in japanischer Sprache mit englischen Untertiteln und ist wirklich nichts für Leute mit schwachem Magen.
Originaltitel: Za ginipiggu 4: Manhoru no naka no ningyo Regie: Hino Hideshi Darsteller: Shigeru Saiki, Mari Somei, Masami Hisamoto, Tsuyoshi Toshishige Japan 1991 (Haiko Herden) |