 Der Vatikan schickt ein Ermittlerteam in einen kleinen englischen Ort, in dem sich in einer Kirche aus dem 12. jahrhundert angeblich ein Wunder bei einer Kindstaufe ereignet hat. Von dem Wunder ist zumindest der örtliche Pfarrer überzeugt und es passt ihm nicht recht, dass dies nun überprüft werden soll. Die Ermittler vermuten, dass hier getrickst wurde und verkabeln die Kirche mit Kameras und Mikrofonen. Schon bald stoßen sie auf Ereignisse, die sich nicht einfach wissenschaftlich erklären lassen und finden heraus, dass die Kirche auf einem vorchristlichen Kultplatz erbaut wurde…
Ich mag Filme mit Exorzismus/Besessenheits-Thematik und auch den immer noch angesagten „Found Footage“-Filmen kann ich hin und wieder etwas abgewinnen, insofern war ich auf „The Borderlands“ sehr gespannt, kombiniert er doch diese beiden Genres. Zudem war er mit einigen Vorschusslorbeeren bedacht („Der beste Found Footage Horror des Jahrzehnts“ laut Fangoria Magazin). Beim Covermotiv hat man sich wohl ein bisschen an „The Cabin In The Woods“ orientiert und das scheint nicht ganz abwegig zu sein, wenn man das ziemlich überraschende Ende des Films betrachtet.
Stilistisch orientiert man sich deutlich an Werken wie „Blair Witch Project“ und hält die Regeln des Genres ein, das heißt wackelige Kamera, grisselige Infrarot-Nachtaufnahmen, Bildausfälle, Zeitsprünge, undeutlich zu erkennende Details, hektische Bewegungen, unheimliche Geräusche und nicht lokalisierbare Stimmen und alles andere, was „dokumentarisch“ aussieht. Auch, wenn es nicht ganz so gruselig wird, wie in „Blair Witch Project“, bietet „The Borderlands“ einige tolle Bilder, nette Schockeffekte und ein wirklich verstörendes, lovecraftsches Ende. Die letzte Viertelstunde, die in einem unterirdischen Höhlensystem spielt, ist wirklich beängstigend und lässt so manche Länge vorher vergessen.
Wie es üblich ist in „Found Footage“-Filmen, werden die einzelnen Figuren nicht besonders tief charakterisiert und man muss sich durch Andeutungen und Gespräche zusammenreimen, wie die Hauptfiguren ticken. Das ist aber ganz gut gelungen und vor allem die ihrer Illusionen bereits beraubten Kirchen-Ermittler, sind recht glaubwürdig. Sie haben einfach schon zu viel gesehen, als dass sie ein „Wunder“ in einer abgelegenen Kirche noch beeindrucken würde.
Vor allem die erste Dreiviertelstunde von „The Borderlands“ zieht sich manchmal ein bisschen, weil einfach nichts passiert. Die üblichen Aufnahmen von installierten Kameras in der Nach, die Spannung erzeugen sollen, aber wo dann doch nichts geschieht, strecken sich teilweise unnötig und ich habe hier und da gedacht, dass ein halbstündiger Kurzfilm „The Borderlands“ zu einem echten Knaller gemacht hätte, vor allem wegen des unglaublichen Endes. Als 93minüter bleibt immer noch teilweise schön gruselig-atmosphärische Horror-Unterhaltung, die über ein ordentliches Maß Spannung verfügt.
Die deutsche Blu Ray kommt von Pandastorm. Bei der Bildqualität muss man natürlich Abstriche hinnehmen, da überwiegend mit Webcams, Handkamera und Nachtaufnahmen gearbeitet wurde. Da das aber natürlich bei dieser Art von Filmen ein wichtiges Stilmittel ist, kann man das nicht als Kritik verstehen. Insgesamt gibt es nichts zu meckern, wenn man auf „Found Footage“-Filme steht. Gleiches gibt es beim Ton, der in Deutsch und Englisch (+ Deutsche, Englische, Holländische Untertitel) vorliegt. Als Bonus gibt es nur den Trailer. (A.P.)
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