 (NUR INFORMATION, REVIEW FOLGT...)
Kommissar Hartwich steht kurz vor der Pensionierung und hat eigentlich mehr als die Nase voll. Ob er so wirklich froh ist, dass demnächst sein Nachfolger Tobias Kutschke auftauchen wird, weiß er allerdings auch nicht. Erst mal aber wird Hartwich in einen höchst rätselhaften Fall gezogen, den es in dieser Form in der gottverlassenen Einöde noch nie gegeben hat ...
Bei seinem Waldlauf am frühen Morgen hat ein einsamer Jogger einen ebenso entsetzlichen wie mysteriösen Fund gemacht: Eine Leiche, männlich, taucher-bekleidet und bis zur Unkenntlichkeit verbrannt hockt im Geäst. Wie ist der Tote dorthin gekommen, meilenweit vom nächsten See entfernt? Angefangen hatte alles ein paar Tage zuvor, als der kleinkriminelle Looser Harry Minx den Bus verpasste und von dem netten Hobbytaucher Wannemacher mitgenommen wurde. Wannemacher, bereits in voller Gummimontur, wollte einmal mehr seinem nassen Vergnügen nachgehen. Eine gute Idee, zumal ein riesen Waldbrand in der Gegend wütete, und sogar das Löschflugzeug zum Einsatz gebracht war.
Löschpilot Lothar Blanck war aus diesem Anlaß ziemlich angepestet, da er wegen des Brandes seinen höchst angenehmen Angelnachmittag unterbrechen musste, als die Feuerwehr um Luftunterstützung bat. So wird der Schmorsee zum fatalen Ziel dreier Männer, deren Schicksale sich nun auf verhängnisvolle Weise verbinden. Und während der nette Herr Wannemacher in der Tiefe planscht, Lothar Blanck ebendort Wasser »fasst«, um seinem feurigen Job nachzugehen, setzt Volltrottel Minx eine ziemlich beschmierte Kettenreaktion in Gang. Er klaut nämlich Wannemachers Auto, während dieser glücklich eintaucht.
Harry liefert den Wagen - wie schon so vieles Diebesgut zuvor - an den berüchtigten Udo Tiburski, der hier im Nirgendwo einen Schrottplatz betreibt und mit allem handelt, was nicht niet- und nagelfest ist. Die paar Märker, die Harry dafür einstreicht, rettem dem notorischen Pleitier den Tag. Höchst zufrieden macht er sich mit Wannemachers Sporttasche davon ...
Eine Woche später erscheint Tobias Kutschke, Hartwichs Nachfolger in spe auf der Szene und darf gleich in die Vollen gehen. Hartwich steht übellaunig vor der Taucher-Leiche und kann sich das alles nicht erklären. Ein verkohlter, ertrunkener Taucher mit Knochenbrüchen im Wald. Ja, hat man so etwas schon erlebt?
Kutschke zieht erst einmal in die Pension, wo er auf die attraktive Landvermesserin Charlotte Sternberg trifft, die es auch berufshalber in die Gegend verschlagen hat. Das erste Zusammentreffen steht allerdings unter einem höchst unglücklichen Stern.
Montag, der erste Tag im Polizeirevier ist für Kutschke ein turbulenter Albtraum. Zahllose hilflose und mehr oder weniger absurde Theorien über den Tauchertod machen die Runde. Hektik überall. Wannemacher ist seit Tagen nicht mehr bei der Arbeit gewesen. Seit Brötchengeber, Großmetzger Kattowitz, kann sich das alles nicht erklären, und in Wannemachers Wohnung stapelt sich die Post.
Dienstag. Der uns bereits bekannte Jogger ist wieder im Wald auf Trimmtrab und stolpert erneut über eine Leiche: Am Seeufer finden sich in einer roten Sporttasche weibliche Leichenteile. Die Identität des Mordopfers ist schnell geklärt. Es handelt sich hier um die vermisste Studentin Susanne Gräfe. Und die Tasche, in der sie in Teilen an das Ufer gespült wurde, hatte ein Getränkehändler als Weihnachtsgeschenk ausgegeben. Und zwar gleich 1000 Stück davon, die an die treuesten Kunden gingen.
Jetzt kommt Leben in die Ermittlung. Alle Kunden, die so eine Tasche bekommen haben, werden aufgefordert, sie bei der Polizei abzuliefern. Auf der Liste der Besitzer stehen auch Kattowitz und Kommissar Hartwich. Wer keine mehr hat, wird als höchst verdächtig gelten. So bilden sich in den nächsten Tagen lange Schlangen vor dem Polizeirevier - und das bringt natürlich Harry Minx auf den Plan. Hatte er nicht auch letztens so eine Tasche in Händen? Und könnte er daraus Nutzen ziehen? Eine kleine Erpressung zum Beispiel?
Doch Harry macht mal wieder alles falsch: Er ruft bei Wannemacher an und fordert 1000 Mark für die Tasche. Zu dumm, dass er nicht ahnt, dass ausgerechnet Hartwich am anderen Ende der Leitung ist. Die Übergabe soll an der Bushaltestelle vollzogen werden. Hartwich ist Feuer und Flamme. Er brennt noch einmal vor Ehrgeiz und macht einmal mehr dem armen Kutschke (der eigentlich schon längst auf die Lösung des Falls gekommen ist) die Hölle heiß. Ein Großeinsatz läuft an, und nur Kutschke erkennt, dass hier irgendetwas nicht stimmt: Wieso sollte der Mörder seine Tasche anbieten? Und was ist eigentlich mit Metzger Kattowitz, seines Zeichens ebenfalls Hobbypilot? Hatte der Mann nicht auch eine Tasche? Und behauptet er nicht schon seit Tagen steif und fest, sie am Flugplatz verloren zu haben? Alles sehr eigenartig - wie auch sein Verhältnis zur Charlotte?
Aber auf Kutschke hört ja niemand. Schon gar nicht Hartwich, der seine Laufbahn mit der Lösung eines großen Falles krönen möchte. Und das soll fatale Folgen haben!
Facts and Rumors:
Ein rasantes, originelles Regiedebüt von Marcus O. Rosenmüller. Polizeifilm, Krimikomödie und Flachland-Thriller der lakonischen Art, ungewöhnlich erzählt und besetzt mit einigen der besten und wandlungsfähigsten deutschen Stars der Gegenwart, ein Film, der Laune macht und mitreißend ist. Nicht zuletzt wegen seiner sehr ungewöhnlichen und anmachenden Kameraästhetik und seiner enervierenden Schnitttechnik.
»Urban Legends«, die Coen-Brüder und Filme wie »Fargo« oder »O Brother, Where Art Thou« könnten Pate gestanden haben bei dieser Expedition in die Abgründe der »new territories« des neuen, vereinigten Deutschlands ...
Am Anfang stand laut Autor und Regisseur Marcus O. Rosenmüller »die Idee mit dem toten Taucher, doch das allein ist natürlich noch kein Film.« Danach las Rosenmüller in einem Artikel der »Süddeutschen« über einen Vorfall in Belgien, bei dem eine Menschenschlange von nahezu anderthalb Kilometern vor einem Polizeirevier in Belgien stand. Alle trugen die gleiche Tasche in der Hand. Aus diesen beiden Elementen, die erst einmal wenig miteinander zu tun haben, entwickelten sich die Geschichte und die Charaktere des Films.
Grimme-Preisträger Dieter Pfaff (»Das Phantom«, »Totalschaden«, RTL-Serie »Bruder Esel«, »Balko«,«Sperling und der brennende Arm«), schwergewichtiges Multitalent und markanter Charaktermime, war die ideale Wahl für die Besetzung des Kommissars Hartwich: »Ich hatte von Anfang an immer Pfaff im Kopf«, so Rosenmüller. »Hartwich sollte ein tragische Figur mit Fallhöhe sein, etwa wie Orson Welles in »Touch of Evil« oder Rod Steiger in »In der Hitze der Nacht«. Als Pfaff gewonnen war, ergaben sich alle anderen Schauspieler wie von selbst. Theaterstar Jens Schäfer (»Nick Knatterton - Der Film«, »Aeon - Countdown im All«) spielte den Tobias Kutschke. In »Der Tote Taucher Im Wald« sang er auch den Schlußsong »Don‘t Wanna Look At You«, den er gemeinsam mit Robin Desen schrieb.
Niki Greb, die bereits (u.a.) in den Serien »Die Feuerengel« (RTL) oder »Die Küstenwache« (ZDF) zu erleben war, gibt ihr Leinwanddebüt als attraktive Landvermesserin Charly. Ingo Naujoks (»Karniggels«, »Rote Erde«, »Kalt ist der Abendhauch«) spielt den liebenswerten Pechvogel-Looser Harry Minx.
Der 1956 in Kiel geborene Axel Milberg (»Der Schattenmann«, »Irren ist männlich«, »St. Pauli Nacht«, »Nach Fünf im Urwald«, »Es geschah am helllichten Tage«) liefert einmal mehr eine Glanzleistung als Löschflieger Blanck. Michael Kind (»Club der Millionäre«, »Klemperer - Ein Leben in Deutschland«, »Kai aus der Kiste«), bekannt geworden als Oberkommissar Raabe in der MDR-Krimireihe »Polizeiruf 110", ist als Bruno Bergmann zu erleben. Und ‚last, but not least‘: Uwe Ochsenknecht (»Das Boot«, »Männer«, »Butterbrot«, »Geld«, »Bin ich schön«, »Schtonk!«, »Ein Mann für jede Tonart«), einer der populärsten Stars des deutschen Kinos und im TV, begeistert als Schrottplatzbesitzer Udo Tiburski.
Produziert wurde »Toter Taucher« von Helkon-Boß Werner Koenig, der sich in den letzten Jahren zunehmend auch als Produzent etabliert hat. Koenig, 1963 in Tegernsee geboren und bis 1991 Mitglied der Junioren-Skinationalmannschaft, realisierte Produktionen wie »14 Tage lebenslänglich«, den kontrovers diskutierten und mutigen »Nichts als die Wahrheit«, »Nick Knatterton - Der Film« oder den SF-Spoof »2001 - A Space Travesty« mit Leslie Nielsen, Ophelie Winter und Alexandra Kamp.
»Ich mache die Filme, auf die ich Bock habe. Wenn ich ein Skript gut finde und den Regisseur dahinter auch, dann mache ich einen Film!« So Koenig. (PRESSETEXT) (Haiko Herden)
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