 Das Fotomodell Evelyn stirbt, als ein Arzt bei ihr eine Abtreibung vornimmt. Heimlich und mit Hilfe eines befreundeten Arztes lässt er es so aussehen, als sei sie eines natürlichen Todes gestorben. Kurze Zeit später gibt es verschiedene Morde und alle scheinen im Zusammenhang mit einem berühmten Fotostudio zu stehen, in welchem auch Evelyn bis zu ihrem Tode gearbeitet hat. Die Polizei ermittelt selbstverständlich, hat auch schon bald Verdächtige im Visier, doch immer wieder führt die Spur ins Dunkle. Der Fotograf des Fotostudios und seine Freundin machen sich selbst auf die Suche nach dem Mörder, der immer weiter mordet, und geraten bald ins Visier des Gemeinen...
Bei der „NACHT DER BLANKEN MESSER“ handelt es sich um einen Giallo aus Italien. Die Pluspunkte dieses Filmes sind die vielen Morde, die recht unterhaltsam, blurig und sleazig in Szene gesetzt sind, eine Story, die ein paar Überraschungen bereit hält und jede Menge Sex. Auch einige obskure Szenen kann man begutachten, zum Beispiel einen vollkommen verklemmten Mann, der einen echten geistigen Schaden vorweisen kann und für einige irre Momente sorgt. Dazu gibt es schöne schmuddelige Atmosphäre, nette und typische Musik und schön trashige Dialoge. Im Grunde ist es das, was man sich doch von einem Giallo wünscht. Dazu noch eine oft unbekleidete Edwige Fenech, fein! Das der gleiche Regisseur den ziemlich beknackten „DIE RÜCKKEHR DER ZOMBIES“ abgedreht hat, ist kaum zu glauben.
Die deutsche DVD von X-Rated präsentiert den Film in Deutsch, Italienisch und Englisch sowie im Bildformat 1:2.35. Als Extras gibt es den italienischen Trailer (1:25 Min.), den deutschen Trailer (1.28 Min.), das abgefilmte Originaldrehbuch (3:50 Min.) sowie zwei Bonusszenen (gesamt 3:30 Min.) sowie ein Trailer zu „STIMME DES TODES“. (Haiko Herden)
Ein junges Fotomodell stirbt an Herzversagen, als sie einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lässt. Die Beteiligten lassen es so aussehen, als sei ihr Tod natürlicher Ursache.
Einige Zeit später erschüttert eine Mordserie die Mailänder Modeszene. Alle Toten standen in Verbindung mit einem bestimmten Fotostudio, doch der Killer, gekleidet in eine lederne Motorradmontur mit Helm, scheint nicht zu fassen zu sein. Wer wird als nächstes grausam erstochen und verstümmelt..?
Regisseur Andrea Bianchi kennt man vor allem durch seine Splatter-Gurke „Die Rückkehr Der Zombies“, die so ziemlich den Bodensatz des „Lebende Tote“-Genres darstellen dürfte. Dass er es Jahre zuvor auch besser konnte, zeigt dieser Film.
1975 war eine Zeit, in der das Giallo-Genre in Italien auf seinem Höhepunkt war und so gibt es da auf jeden Fall noch viele Perlen zu entdecken. Eine davon ist „Die Nacht Der Blanken Messer“, ein Film, der die Regeln des Genres durchgehend einhält. Dabei muss man aber auch sagen, dass der Film zu den straighteren Vertretern seiner Gattung gehört, also wenig rätselhaft und meist vorhersehbar ist, wenn man sich mit dieser Unterart des Thrillers einigermaßen auskennt. Auch die Auflösung am Ende ist wenig überraschend und eben typisch für einen Giallo. Auffällig ist, dass der Sex-Anteil in diesem Film überdurchschnittlich hoch ist, jede Menge hübscher Frauen zeigen sich meist knapp oder gar nicht bekleidet. Dazu sind die Morde auch noch ausgesprochen blutig ausgefallen, bis hin zu Großaufnahmen von verstümmelten Genitalien und Brüsten. Wie auf dem, wie fast immer bei X-Rated, sehr schönen Cover richtig vermerkt ist, wirkt die deutsche Synchro ziemlich schmuddelig, da wird ein Fotomodel von einem Mann auch schon mal als „Arschloch“ tituliert und auch andere Szenen wirken in Deutsch mehr oder weniger freiwillig komisch. Aber so waren die 70er Jahre nun mal.
Wer jetzt noch nicht auf den Geschmack gekommen ist, wird dies spätestens dann tun, wenn man weiß, dass die charmante Edwige Fenech eine Hauptrolle spielt und sich auch ausgiebig unbekleidet präsentieren darf. Für Giallo- und Italo-Freaks alleine deshalb schon ein Pflichtkauf!
Wie gehabt bemüht sich X-Rated, unbekannte und seltene Giallos zu veröffentlichen. Diese DVD beruht (angeblich) auf dem einzigen verfügbaren Master, so dass einige Abstriche (Verschmutzungen, Unschärfen) bei der Bildqualität gemacht werden müssen, was sich aber im erträglichen Rahmen hält. Dafür wird der Film aber im anamorphen 2,35 Format präsentiert. Dazu gibt es wahlweise die deutsche, die englische und die italienische Tonspur, allerdings leider keine Untertitel.
Das Bonusmaterial ist bei einem derartigen Film natürlich eher spärlich. Zwei Trailer, das abgescannte italienische Originalscript und zwei Bonus-/Alternativszenen darf der Fan sich ansehen.
Wenn man seine Giallo-Sammlung erweitern will, kommt man an dieser DVD sicher nicht vorbei, da der Film ziemlich selten ist und die alte deutsche Videocassette zum einen kaum noch zu finden und zum anderen wahrscheinlich geschnitten sein dürfte. (A.P.)
|
