Sein letztes Rennen(Deutschland 2013)Originaltitel: Sein letztes Rennen Alternativtitel: Regie: Kilian Riedhof Darsteller/Sprecher: Dieter Hallervorden, Tatja Seibt, Heike Makatsch, Heinz W. Krückeberg, Frederick Lau, Otto Mellies, Mehdi Nebbou, Katrin Saß, Genre: - Drama - Komödie
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Paul Averhoff hat im Jahr 1956 bei den Olympischen Spielen Gold im Marathinlauf geholt. Nun ist er 80 Jahre alt und gerade mit seiner kranken Frau Margot in ein Altenheim gezogen. Hier gefällt es im gar nicht, er hat das Gefühl, hier ruhiggestellt zu sein und nur noch auf den Tod zu warten. Besonders genervt ist er von der Betreuerin Frau Müller, die die alten Leute mit so sinnlosen Dingen wie dem Basteln von Eichelmännchen beschäftigt. So beschließt Paul, noch ein letztes Mal beim Berlin-Marathon mitzumachen und beginnt sofort mit dem Training. Prompt hält man ihn für verrückt und versucht ihn erst recht ruhigzustellen. Paul lässt das aber nicht mit sich machen...
„SEIN LETZTES RENNEN“ mit Dieter Hallervorden in der Hauptrolle wird von vielen Menschen als der beste deutsche Film der letzten Jahre gehandelt. Ich würde mich darauf einigen, dass er zumindest überdurchschnittlich ist. Um als späterer Klassiker zu gelten, dürfte das Ganze zu wenig dramatisch sein. Achtung, wer nicht zu viel zum Ablauf der Geschichte zu erfahren, sollte man jetzt aufhören mit dem Lesen. Was „SEIN LETZTES RENNEN“ fehlt, ist die Tragik. Der Titel suggeriert, dass der Protagonist stirbt, entweder kurz vor dem Ziel oder kurz nach dem Erreichen. Das passiert aber nicht, Paul schafft das Rennen, beweist seinen Kritikern, dass man auch im Alter sich noch Ziele setzen kann und sollte, und er schafft es damit sogar, ein Umdenken bei den Pflegern im Heim zu bewirken. Alles ist am Ende gut. Für einen Klassiker etwas zu viel positive Message und Wohlfühl-Faktor. Aber davon abgesehen sind diese beiden Dinge auch die großen Pluspunkte. Der Tod ist trotzdem allgegenwärtig hier, er lässt sich nicht abwenden, aber man sollte sich auch noch nicht zu früh abschreiben. Man sollte sich Hobbys, Ziele und Freude bewahren. Großes Kompliment an Dieter Hallervorden, der auch in einer (halbwegs) ernsten Rolle überzeugen kann. Für ihn ist es das perfekte Alterswerk. (Haiko Herden)
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