// KODIERUNG DEFINIEREN Und Erlöse Uns Nicht Von Dem Bösen

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Und Erlöse Uns Nicht Von Dem Bösen

(Frankreich 1971)

Originaltitel: Mais Ne Nous Délivrez Pas Du Mal
Alternativtitel:
Regie:
Joel Séria
Darsteller/Sprecher: Jeanne Goupil, Catherine Wagener, René Berthier, Gérard Darrieu, Bernard Dhéran, Marc Dudicourt, Serge Dréderic, Jean-Pierre Helbert, Nicole Mérouze, Henri Poirier, Michel Robin, Véronique Silver,
Genre: - Drama


Die 14jährigen Freundinnen Anne und Lore gehen auf eine katholische Internatsschule und erfreuen sich gerade an ihrer erwachenden Sexualität. Gemeinsam lieben sie es, mit ihren Reizen Erwachsene zu provozieren und hecken ständig irgendwelchen Blödsinn aus – zünden Strohhaufen an, erzählen bei der Beichte Geschichten, die den Pfarrer erröten lassen und töten die Vögel des debilen Gärtners von Annes wohlhabenden Eltern. Fasziniert von der dunklen Poesie von Autoren wie Lautréamont und Baudelaire beschließen sie, sich dem Teufel zu verschreiben und treiben ihre Späße immer weiter, bis daraus immer mehr bitterer Ernst wird. Als sie einen fremden Mann, der eine Autopanne hat, mit zur Übernachtung im Anwesen von Annes Eltern nehmen, eskaliert die Situation…

Das Zeitalter der DVD hat dafür gesorgt, dass immer wieder längst vergessen geglaubte Perlen oder auch gänzlich unbekannte Filme von kleinen Labels für Filmliebhaber veröffentlicht werden. Bildstörung ist so ein Label und hat mit „Und Erlöse Uns Von Dem Bösen“ einen wirklich kontroversen Film von 1971 vorgelegt, der zwischen Jugenddrama, Exploitation und Arthaus schwankt, ohne jemals ganz in eine Richtung zu rutschen. Die Geschichte um zwei Mädchen in der Pubertät, die gegen die Welt der Erwachsenen rebellieren ist eigentlich recht klassisch, doch aus Spaß wird immer mehr Ernst bis hin zum überraschenden, aber sehr konsequenten Ende.

Die Mädchen sind sich ihrer sexuellen Reize durchaus bewusst und setzen sie für ihre Zwecke zunächst eher provokativ, aber weitgehend unschuldig ein. Immer mehr wollen Sie anderen Menschen aber wirklich schaden und verlieren dabei immer mehr die Kontrolle. Mehrfach kommt es zu (Beinahe-) Vergewaltigungen und Gewaltausbrüchen, die die beiden Mädchen aber nicht richtig verarbeiten können und deswegen nicht den Ausstieg aus dieser Spirale aus Sexualität und Gewalt finden.

Auffällig ist dabei die recht explizite Zurschaustellung der beiden 14jährigen, die aber für die Geschichte wichtig ist. Allerdings kann es sein, dass einige Zuschauer die exploitative Seite des Films in den Vordergrund rücken und dann besteht durchaus die Gefahr, dass einige anschließend mehr Filme aus dieser Richtung sehen wollen. Obwohl es nur wenige, sehr kurze „nackte“ Momente von den Mädchen zu sehen gibt – dafür aber sehr ausführliche und klar sexualisierte Szenen in Unterwäsche – ist der Film vor allem auch wegen der Vergewaltigungsszenen, die schockierend und nicht erotisch sind, recht harter Stoff. Die Freigabe ab 16 überrascht da schon ein bisschen, auch, wenn es keinen expliziten Sex zu sehen gibt und die Gewaltszenen für die Handlung nötig sind. Nebenbei bemerkt waren die beiden Hauptdarstellerinnen bei den Dreharbeiten schon um die 20 Jahre alt, sehen aber tatsächlich deutlich jünger aus.

Wenn man den Film als „Coming of age“-Drama ansieht, ist er aber rundum gelungen und fasziniert in seiner Konsequenz. Bis auf wenige Momente scheinen die Mädchen wirklich „böse“ zu sein, doch gerade diese Momente, in denen sie kurz erkennen, dass das, was sie tun, falsch ist, sind besonders stark und geben „Und Erlöse Uns Nicht Von Dem Bösen“ eine dramatische Wendung, die den Höhepunkt im Finale findet. Dass französische Dramen meist eine ganz eigene Atmosphäre haben, ist bekannt und wenn man das grundsätzlich mag, sollte man hier einen Blick riskieren. Müsste man den Film beschreiben, könnte man es als Mischung aus „Maladolescenza“, „Das Freche Mädchen“ und „Heavenly Creatures“ tun, aber „Erlöse Uns Von Dem Bösen“ war natürlich viel früher da.

„Und Erlöse Uns Nicht Von Dem Bösen“ ist als DVD bei dem Label Bildstörung erschienen, das verdientermaßen einen mehr als guten Ruf hat, was besondere Veröffentlichungen angeht. Wie häufig, gibt es eine aufwändige Sammler-Edition und eine „schlanke“ Basis-Veröffentlichung, die nur den Film an sich enthält und entsprechend preiswerter ist. Wenn man also auf Bonusmaterial, Booklet und Pappschuber verzichten kann, ist das eine gute Alternative. Grundsätzlich ist dieser Ansatz von Bildstörung eine lobenswerte Sache, so muss niemand über die Preisgestaltung meckern, denn eines ist klar: ein derartiger Film erreicht nicht die Verkaufszahlen eines Mainstream-Produktes und hat es schwer, die Kosten wieder einzuspielen. Deswegen können die Sammler zur aufwändigen, teureren Edition und greifen und alle anderen zur kostengünstigen Variante…der Film selbst ist natürlich in gleicher Qualität in beiden Versionen enthalten.

Die Bildqualität ist – bedenkt man das Alter des Films – einwandfrei. Beim Ton muss man hinnehmen, dass lediglich die originale französische Mono-Spur geboten wird, die aber gut klingt. Eine Synchronisation wäre vermutlich im Verhältnis zu den erwarteten Verkaufszahlen zu teuer gewesen und so hat man darauf verzichtet. Allerdings kann man sich vorstellen, dass der Film in der Originalsprache sowieso viel schöner ist. Natürlich gibt es deutschsprachige Untertitel. Bei der Basisversion der DVD, die dieser Kritik zugrunde liegt, gibt es keinerlei Bonusmaterial. Die Sammler-Edition enthält Interviews, einen Pappschuber und ein 12seitiges Booklet. Leute, die den Film nur wegen der spärlich bekleideten Mädchen kaufen sind allerdings Vollidioten – im besten Falle. Für Filmfans ist „Und Erlöse Uns Von Dem Bösen“ aber eine echte Perle. (A.P.)



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- Und Erlöse Uns Nicht Von Dem Bösen (Frankreich 1971)

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