Bei diesem Buch handelt es sich um eine Sammlung von acht Kurzgeschichten aus der Feder des wohl bekanntesten japanischen Autoren Haruki Murakami. Die bekannteste daraus ist "Scheunenabbrennen", die unter dem Titel "BURNING" 2018 verfilmt wurde und der für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert war. Weiterhin gibt es die Geschichten "Der Aufziehvogel und die Dienstagsfrauen", "Der Bäckereiüberfall" (wurde ebenfalls verfilmt, doch dazu später mehr), "Der zweite Bäckereiüberfall", "Schlaf" (eine Frau kann nicht mehr schlafen und versucht es vor ihrer Familie zu verheimlichen, auch wenn der fehlende Schlaf sie völlig umkrempelt), "Der Untergang des Römischen Reiches, der Indianeraufstand von 1881, Hitlers Einfall in Polen und die Sturmwelt", "Frachtschiff nach China" (wo ein Japaner von seinen ersten Begegnungen mit Chinesen berichtet) sowie die titelgebende Story "Der Elefant verschwindet", in welcher, der Titel suggeriert es, ein Elefant verschwindet. Die beiden Geschichten über die Bäckerei wurden jeweils in Kurzfilmen verarbeitet. Der erste Teil bereits im Jahr 1982, nachdem 1981 die Geschichte in einer Literaturzeitschrift erstveröffentlicht wurde. Der zweite erst im Jahr 2010, in welcher immerhin Kirsten Dunst die weibliche Hauptrolle spielt. Alle Geschichten sind typisch Murakami. Immer etwas melancholisch, immer etwas surreal, berauschend, zwar von dieser Welt, aber irgendwie doch nicht, und letztlich ist jede einzelne Geschichte tiefgründig. Besonders "Scheunenabbrennen" (im Film sind es übrigens Gewächshäuser) oder auch "Schlaf" bleiben nachhaltig im Kopf. Geschrieben wie immmer einfach aber irgendwie kunstvoll. Und wie immer sollte man nicht hinterfragen, sondern einfach wirken lassen. Ich bin sonst kein großer Fan von Kurzgeschichten, aber die hier haben ausnahmslos beeindruckt. (Haiko Herden)
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