Die zehnjährige Mary Lennox ist eine zur Kolonialzeit in Indien lebende hochnäsige, verwöhnte britische Aristokratengöre von der Sorte, die nichts anderes kennt, als sogar den Hintern von ihren Dienern geputzt zu kriegen. Nur ihre dekadenten, ständiger Verlustierungen frönenden Eltern haben nie Zeit für ihre Tochter. Das Mädchen lernt früh, sich mit seinen eigenen Gedanken zu beschäftigen, und das soll ihr bald von großem Nutzen sein. Als ein Erdbeben Familie und Haus dahinrafft, wird Mary als Waise zu ihrem Onkel nach England verschickt. Doch der vergräbt sich aus Gram über den frühen Tod seiner Frau in seinem riesigen Schloß und will von Mary ebensowenig wissen, wie von seinem eigenen Sohn Colin, den er mit eingeredeten Krankheiten ans Bett gefesselt in seinem Zimmer eingesperrt hält. Für Zucht und Ordnung in dem weitläufigen Landgut sorgt mit eiserner Strenge die schrullige Haushälterin Mrs. Medlock. Nur der kleine Bruder einer Dienerin, der naturverbundene Bursche Dicken, freundet sich mit der kleinen Lady an - ganz und gar kein standesgemäßer Umgang, aber die Umstände in dem sonderbaren Schloß erfordern unkonventionelle Allianzen. Mary ist es ja gewohnt, beim Verbringen ihrer Zeit auf sich selbst gestellt zu sein. So erkundet sie mit unerschrockener Neugier gegen alle Verbote ihr neues Domizil - und findet den Eingang zum Garten ihrer verstorbenen Tante, der, seitdem diese dort tödlich von der Schaukel stürzte, verschlossen ist. Als Mary dann im Haus ihren eingesperrten gleichaltrigen Cousin Colin entdeckt, entschließt sie sich zu einer Befreiungsaktion und ermutigt den Jungen aufzustehen und mit nach draußen zu kommen. So wird der verbotene Garten zum heimlichen Spielplatz für die drei vernachlässigten Kinder. In der Harmonie mit Pflanzen und Tieren erwachen sie wieder zum Leben, Depressionen und eingebildete Krankheiten verfliegen.
Agnieszka Holland würdigt die romantische Erzählung über Kinderseelen und Sinnlichkeit der Natur mit einem Film voller malerischer Bilder. Die Lebenskraft des verzauberten Gartens springt förmlich aus der Leinwand heraus. Als Produzent zeichnet Francis Ford Coppola verantwortlich, vielleicht ist es sein Einfluß, dass das Geschehen in dem gespenstischen Haus stets leicht unheimlich wirkt und der hexenartige Blick der durchtriebenen kleinen Mary etwas an den von Drew Barrymore in "Firestarter" erinnert. Ein Film für stille Genießer. (Gino Sandberg)
Die 10-jährige Marie Lennox lebt in Indien, aber es gefällt ihr nicht. Nachdem sie bei einem Erdbeben alle beiden Eltern verliert, kommt sie zurück nach Liverpool zu ihrem Onkel. In dem riesigen Haus mit nahezu hundert Zimmern fühlt sich das kleine Mädchen vollkommen einsam, ihr Onkel und seine Hausdame kümmern sich nicht im geringsten um sie. Nur das Hausmädchen Martha , das in ihrem Alter ist, freundet sich nach einigen Anfangsschwierigkeiten mit ihr an. Als Marie auf dem riesigen Grundstück herumstromert, findet sie einen großen, verstecken, geheimen Garten. Kurz darauf trifft sie Martha´s Bruder Dicken, dem sie sofort vertraut und dann zeigt sie ihm ihren Garten. Kurz darauf trifft sie auch noch ihren gleichaltrigen Cousin Colin, der ebenfalls in einem der vielen Zimmer des riesigen Hauses lebt und niemals sein Bett verläßt, weil er krank ist. Marie findet heraus, dass ihr Onkel, der Vater des kleinen Jungen, ihm dies einredet, weil er krankhaft davon überzeugt ist, dass er den Jungen vor der bösen Welt schützen muß. Colin erzählt ihr von dem geheimen Garten, der riesig und romantisch ist und der seiner toten Mutter gehört. Colin, im Rollstuhl sitzend, macht mit Martha und Dicken einen Ausflug dorthin. Colin lebt auf, kann wieder gehen und erfreut sich des Lebens, doch die strenge Hausdame sieht das nicht gerne und trennt die drei. Kurz darauf kommt Colin´s Vater nach Hause...
Das ist es wohl, was man als Cineastenfilm beschreibt. Ein unspektakuläres, kleines, wunderschönes Geschichtchen mit schönen Bildern und einem gefühlvollen Ende. Eine, ans Herz gehende Kindergeschichte oder vielleicht sogar eher Familiengeschichte. (Haiko Herden)
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