Janosch haut von zu Hause ab, denn er kann das spießbürgerliche Leben seiner Eltern nicht mehr ertragen. Er fährt zu seinem Freund Koma, einem in der Szene geachteten Oi-Skinhead. Dort quartiert er sich ein. Koma´s Freundin Sandra erwartet Zwillinge und will, dass Koma endlich sein wildes Leben aufgibt und sich um seine neue Familie kümmert. Janosch entwickelt sich selbst zum Skin und ist in der Szene echtes Mitglied. Eines Tages allerdings lernt er den Punk Zottel kennen und freundet sich mit ihm an. Als kurz darauf Koma´s geheime „Burg“ in einem alten Steinbruch, wo er Sprengstoff und Skin-Utensilien lagert, durch Sandra in die Luft fliegt, glaubt er, dass Janosch dies getan hätte. Seit seiner Freundschaft mit Zottel ist dieser ihm sowieso ein Dorn im Auge...
Wer hätte das gedacht, dass aus deutschen Landen ein Drama über das Skinhead-Dasein kommt, obwohl es sich ja hierbei „nur“ um Skins aus der Oi-Szene handelt, also relativ politisch unorientierte Party- und Sauftypen, um es mal grob zu pauschalisieren. Gespielt wurde mit absoluten Laien aus der wirklichen Szene und das ist das wirkliche Manko am Film. Statt dem erhofften Realismus wirkt die Schauspielerei absolut künstlich, so dass auch der ganze Film nicht glaubwürdig ist. Davon aber mal abgesehen glänzt der Film nicht nur durch sein gewagtes Thema, sondern vor allem durch seine filmischen Qualitäten. Die Bilder sind durchgehend schwarzweiss und wirken erdig und schmuddelig. Darüber hinaus gibt es eine Menge interessanter Kameraperspektiven und gute Portrait- und Körperaufnahmen, die künstlerisch gelungen sind, aber wohl einigen trotzdem sauer aufstossen dürften. Alles in allem aber war ich nicht so schockiert, wie man es vielleicht hätte sein sollen. (Haiko Herden)
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