Seine Weltpremiere feierte dieser hinreißende und rundum gelungene Film als Eröffnungsfilm der Panorama Sektion der Berlinale und gewann hier den beliebten „Teddy Jury Award“. Mit unglaublicher Authentizität, Leichtigkeit und filmerischer Natürlichkeit erzählt die Regisseurin Céline Sciamma in TOMBOY vom entscheidenden Sommer eines Mädchens, das anders sein möchte.
Laure nämlich trägt ihre Hosen am liebsten weit und die Haare kurz geschnitten. Wie ein Mädchen sieht sie damit nicht aus und möchte auch am liebsten keines sein. Laure ist ein Tomboy – ein Mädchen das sich wie ein Junge kleidet, fühlt und benimmt. Als sie mit ihren Eltern umzieht, nutzt sie diesen Moment als Chance und stellt sich ihren neuen Freunden als Michael vor. Geschickt hält sie ihr intimes Abenteuer vor den Eltern geheim. Für ihre Familie bleibt sie Laure, doch für alle anderen Kinder ist sie Michael, der rauft, Fußball spielt, und in den sich die hübsche Lisa verliebt. Laure kostet ihre neue Identität aus, als ob der Sommer nie enden würde...
Nach „Waterlilies“ ist Tomboy der zweite Film der französischen Regisseurin. Innerhalb weniger Monate wurde im Sommer das Drehbuch geschrieben, besetzt und dann gedreht. Daraus entstand eine sichtbare Spontanität, Direktheit und Frische die man in jeder Einstellung sieht. Ich denke Tomboy leistet einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Gender – Debatte – gerade auch ein Film für Erwachse, über die sehr mutige Identitätssuche einer 10 – Jährigen. Ich war berührt, gerührt und von den schauspielerischen Leistungen rundum überzeugt. Dieser Film hat mit Recht die Jury des Teddy Awards in Berlin überzeugt! (Maximilian Nitzchke)
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