// KODIERUNG DEFINIEREN Uncut Police

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Uncut Police

(BRD 2013)

Originaltitel: Uncut Police
Alternativtitel:
Regie:
Waldemar Feifer
Darsteller/Sprecher: Jan Kassel, Sebastian Pfaff, Waldemar Feifer, Johanna Claar, Jakob Herdt, Jasmin Redelberger,
Genre: - Action/Abenteuer


In ferner Zukunft gibt es nach Aufständen und Katastrophen praktisch keine Jugendlichen mehr. Das hat dazu geführt, dass Medien nicht mehr zensiert werden, was nicht allen gefällt. Um jede Art von Zensur im Kein zu ersticken, wurde die „Uncut Police“ geschaffen, die mit gnadenloser Brutalität gegen die Feinde des ungeschnittenen Filmgenusses vorgeht, doch auch die Zensur-Befürworter sind nicht so gewaltfrei und hilflos, wie man vermuten könnte…

„Uncut Police“ beginnt mit dem Satz „In ferner Zukunft…“. In dieser Zukunft sieht alles noch genau so aus, wie in unserer heutigen Zeit, Klamotten, Einrichtung und auch alles sonst. Ein erstes Anzeichen, dass wir es hier nicht mit einer großen Hollywood-Produktion zu tun haben, nicht einmal mit einer billligen Fernseh-Soap, sondern mit einem Amateur-/Underground-Film in Reinkultur. Man sollte auch mit entsprechenden Erwartungen an diesen Film rangehen, sonst ist die Enttäuschung groß.

Amateurfilme werden in Deutschland seit Ende der 80er Jahre (Andreas Schnaas, Andreas Bethmann, Maik Ude, Olaf Ittenbach) vermarktet. Mussten diese Pioniere noch aufwändig mit VHS-Kameras zum Filmen und zwei Videorekordern zum Schneiden ans Werk gehen, hat sich mit moderner Digital-Technik und leistungsfähigen Computer-Programmen doch viel getan, so dass man auch mit geringen Mitteln technisch ansehnliche Ergebnisse erzielen kann. Umso wichtiger sind aber das Drehbuch und die Schauspieler, wenn man einen Film drehen will. Da kann die Technik noch nicht weiterhelfen und daran müssen enthusiastische Nachwuchs-Filmer sich messen lassen.

Ich freue mich zunächst einmal immer, wenn Leute kreativ werden und versuchen, selber was auf die Beine zu stellen, wie in diesem Falle Waldemar Feifer, der mit „Uncut Police“ seinen Freundes- und Bekanntenkreis zusammengetrommelt und einen 102minütigen Undergroundfilm mit beeindruckendem Aufwand auf die Beine gestellt hat.

Die Ausgangslage der Geschichte soll die offiziell in Deutschland nicht existierende Filmzensur kritisieren. Obwohl das mit einer Portion Ironie geschieht – ich gehe mal davon aus, dass die teilweise sehr reaktionären Dialoge und Sichtweisen der Charaktere so gemeint sind -, ist die Story-Idee natürlich hanebüchen. Vielleicht ein wenig angelehnt an „Fahrenheit 451“, wo die Feuerwehr dazu da ist, Bücher zu verbrennen, während hier die Polizei dafür sorgt, Jugendschutz zu verhindern. Alles wird dabei gnadenlos übertrieben, was aber besser funktioniert, als bei allen Jochen Taubert-Versuchen zusammen. Auch Anklänge an andere Filme finden sich zahlreich.

Schauspielerisch muss man natürlich Abstriche hinnehmen, denn professionelle Schauspieler bekommt man in solch einer Produktion nicht zu sehen. Alle geben sich jedoch Mühe und Totalausfälle sind kaum zu verzeichnen. Ein heftiges Overacting ist dabei gewollt und unterstreicht die Ironie. Ob der „Präsident“ unbedingt wie eine ausgesprochen schlechte Hitler-Kopie klingen muss, lasse ich mal offen. Offenbar hat Waldemar Feifer diverse Kampfsportler in seinem Bekanntenkreis, denn die Schlägereien sehen recht gut aus. Gefilmt wurde, wie bei fast allen Amateurfilmen, überwiegend in privaten Wohnungen/Räumlichkeiten, in Parks und in Wäldern, eben da, wo man nicht unbedingt mit unerwünschten Besuchern rechnen muss, denn Drehgenehmigungen an öffentlichen Orten wurden wohl kaum beantragt.

Natürlich gibt es blutige Effekte, die aber meist nicht zu übertrieben wirken und dadurch ziemlich solide sind. Natürlich handgemacht. Etwas albern ist bei dem Thema „Anti-Zensur“ hingegen, dass Nacktheit zwar gerne und oft angedeutet aber nie gezeigt wird (außer bei einer Splatterszene). Ich dachte, das Klischee des asexuellen Splatterfans sei seit Jahren überholt. Die Gewalt ist over the top und ausgesprochen brutal, was aber wohl ebenfalls ironisch sein soll. Ob man aber den Humor der Macher mag, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Logisch gibt es Anspielungen auf zahlreiche Filme und die Namen der Figuren spielen auf kultige Regisseure wie Lucio Fulci, Umberto Lenzi, Joe D´Amato, Dario Argento und auch eine Ilsa (She-Wolf Of The SS) und ein (George) Eastman tauchen auf.

Auf der Haben-Seite stehen ein sehr guter Schnitt, gute Musikuntermalung, ordentliche Kameraführung, gut verständliche Nachvertonung und eine Menge Action mit guten Kampfszenen, sowie der Enthusiasmus der Macher. Eher negativ vermerken muss man – wie kaum anders zu erwarten – die meisten schauspielerischen Leistungen und vor allem die Überlänge. Zudem ist der Film bei weitem nicht so lustig, wie er wohl sein soll.

Logiklöcher im Drehbuch finden sich auch bei vielen großen Genre-Produktionen, so sollte man das bei einem No-Budget-Film nicht zu sehr kritisieren. Bei zukünftigen Produktionen kann man aber gerne darauf achten, nicht nur einfach Szenen aneinanderzureihen – hier im Grunde mehrere inhaltlich zusammenhängende Kapitel/Kurzfilme -, sondern „Fluss“ in den Film zu bringen. Hilfreich wäre es sicher auch, einen Sympathieträger in der Geschichte unterzubringen, so jemanden gibt es hier absolut nicht. Dann noch ein bisschen straffen und einfach ein bisschen mehr Geld in eine ordentliche Synchronisation investieren. Schade auch, dass die Covergestaltung der (Promo-) DVD-R recht billig erscheint, da könnte man heutzutage auch mit billigen Grafikprogrammen deutlich bessere Ergebnisse erzielen. Vielleicht sieht das bei der endgültigen Veröffentlichung aber auch schon viel besser aus.

„Uncut Police“ hat Stärken auf der technischen Seite und Schwächen auf der inhaltlichen. Die Idee, eine Splatter-Medien-Satire zu produzieren ist sicher ganz gut, aber aus meiner Sicht hätte hier ein komprimierter, halbstündiger Kurzfilm eine stärkere Wirkung erzielt. Für einen komplett unabhängig entstandenen, ohne größere Geldmittel produzierten Undergroundfilm wird hier aber schon eine Menge geboten und Langeweile kommt nie auf. Da hat man schon weitaus weniger gelungenen Wald- und Wiesen-Amateur-Splatter gesehen. (A.P.)



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