Wir schreiben das Jahr 2154. Die Welt ist überbevölkert, ein einziger Dreckshaufen und irgendwie nicht mehr schön. Aus diesem Grund haben sich die reichen Menschen eine riesige Raumstation gebaut, in der es Natur und Luxus pur gibt. Max, der als Waisenkind aufgewachsen ist, hatte schon immer den Traum, auch eines Tages dort zu leben, zusammen mit seiner Freundin Frey, doch die Vorzeichen stehen nicht gut, denn er kann sich nur mit üblen Jobs und kleinen Kriminaldelikten über Wasser halten. Eines Tages hat er bei der Arbeit einen Unfall und wird schwer verstrahlt, nur fünf Tage bleiben ihm, um medizinische Hilfe zu kriegen, bevor er stirbt. Nicht viel, um einen Plan auszuhecken, in die schwer gesicherte Raumstation zu gelangen und eine entsprechende Identität anzunehmen…
In letzter Zeit gab es Gott sei Dank mal wieder einige aufwändige und gute Science-Fiction-Filme, die düstere Geschichten einer zerstörten Erde und ebenso kaputtgegangenen Menschheit erzählen und dazu tolle Spezialeffekte benutzten, die ein wahrer Augenschmaus sind. „ELYSIUM“ reiht sich in diese Reihe ein. Doch vorab mal die einzigen Kritikpunkte zum Film: Die Geschichte an sich bietet nicht viel Tiefgang, und die Figuren ebenso nicht, sie sind eher mit den üblichen Schablonen gezeichnet und sehr stereotyp. Außerdem weist die Handlung ein paar Logiklöcher auf. Dem gegenüber steht dann aber herausragende Kurzweil und eine bedrückende Grundstimmung, nämlich die radikale Teilung von Reich und Arm, die sich heute in unserer echten Welt in den großen Städten ja schon langsam andeutet. Dazu eine erstklassige Optik, wobei insbesondere die Raumstation „Elysium“ genannt werden muss. Auch geht es etwas härter zu als in den sonstigen Blockbuster-Großproduktionen der letzten Jahre, die für eine Freigabe ab 12 (bzw. PG13) geformt wurden. Man kann also „ELYSIUM“, der vom „DISCTRICT 9“-Regisseur Neill Blomkamp gemacht wurde, für Science-Fiction-Fans mit Faible für Dystopien ohne Einschränkungen empfehlen. (Haiko Herden)
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