Halt auf freier Strecke(Deutschland, Frankreich 2011)Originaltitel: Halt auf freier Strecke Alternativtitel: Regie: Andreas Dresen Darsteller/Sprecher: Steffi Kühnert, Milan Peschel, Talisa Lilly Lemke, Mika Seidel, Ursula Werner, Marie Rosa Tietjen, Otto Mellies, Christine Schorn, Genre: - Drama
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Familienvater Frank hat einen Gehirntumor und ihm bleiben nur noch wenige Monate. Er will die verbliebene Zeit in seinem neu gekauften Haus bei seiner Frau und den zwei Kindern verbringen. Auch wenn Frau Simone, Sohn und Tochter das auf sich nehmen und es viele schöne Momente gibt, so sind diese Wochen für alle sehr schwer, und während es Frank immer schlechter geht und immer mehr gepflegt werden muss, kommt es in der Familie zu Spannungen…
Es ist schon erstaunlich, wie selten man Filme sozusagen „aus dem echten Lieben“ sieht. Viele Leute sterben an Krebs, viele werden zuhause gepflegt, und nun gibt es endlich mal einen Film, der genau dies thematisiert, ohne eine große Geschichte drum herum zu bauen, fast wie bei einer Dokumentation begleitet die Kamera recht nüchtern die Familie in diesen Wochen, es wirkt alles sehr real, sehr glaubhaft, nichts scheint für die Dramatik verschlimmert oder beschönigt worden zu sein, auch die Schauspieler sind super, auch die Kleinen, denn bei keinem wirkt es so, als würde die Person schauspielern. Ebenso gibt es in dem Film keine Aussage darüber, ob es richtig ist, bei so einer schweren Krankheit zuhause zu bleiben und den Angehörigen so viel zuzumuten, denn da gibt es wohl keine allgemeingültige Aussage, das muss jeder, ob Kranker oder Angehöriger, mit sich selbst und seinem Umfeld ausmachen. Man muss zu „HALT AUF FREIER STRECKE“ eigentlich gar nicht viel sagen, außer dass der Film ein kleines Meisterwerk geworden ist, bedrückend, nüchtern, ohne peinliche Sentimentalität, ohne irgendwelche religiösen Einwürfe, erschütternd und trotzdem irgendwie hoffnungsvoll. Vor solchen Schicksalsschlägen ist absolut niemand gefeit, und etwas in der Art dürfte auch fast jeder mehr oder weniger direkt bereits mitgemacht haben. (Haiko Herden)
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