Die Überflüssigen(Deutschland 2007)Originaltitel: Überflüssigen, Die Alternativtitel: Regie: Aleksandra Kumorek Darsteller/Sprecher: Jana Straulino, Christian Blümel, Ellenie Salvo González, Sanam Afrashteh, Marko Werner, Neda Rahmanian, Florian Jahr, Genre: - Science Fiction/Fantasy
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Das Jahr 2020 in Deutschland. Die Gesellschaft ist verteilt in die „Überflüssigen“, die man praktisch nicht braucht und die auch keine Arbeit mehr bekommen, weil alles automatisiert ist, und dann gibt es aber auch noch die „Produktiven“, die gutes Geld verdienen und ihren Firmen satte Gewinne bereiten. China und Indien indes sind noch nicht soweit und brauchen weiterhin billige Arbeitskräfte, weswegen viele Europäer nun in diese Länder auswandern. So auch die 22-jährige Zoe, die in Shanghai einen begehrten Job als Zimmermädchen bekommen hat. Doch eines Tages wird ihre Freundin von der „Abteilung für Innere Sicherheit“ festgenommen und verhört. Anscheinend planen die „Überflüssigen“ einen Aufstand, und wird Zoe daran teilnehmen?
„Das kleine Fernsehspiel“ ist immer wieder für Überraschungen gut. Unter der Überschrift „Agenda 2020 – Wie werden wir leben?“ haben fünf junge Filmemacher fünf Filme abgedreht, und einer ist „DIE ÜBERFLÜSSIGEN“. Die Zukunft, die hier gezeigt wird, ist eine überspitzte Version unserer jetzigen Zeit, in der manche Leute viel Geld verdienen, wären „die Armen“ mit schlechten Fernsehprogrammen und staatlichen Zuwendungen am Leben erhalten werden, während die Politik praktisch nichts mehr zu sagen hat, sondern nur noch wenige Großkonzerne existieren, die das Geschehen auf der Welt bestimmen. Auch die EU und ihre Kooperation mit global arbeitenden Firmen werden angeprangert, denn es wird den Menschen untersagt, selbst Gemüse anzubauen oder sich Kleidung zu nähen, da sie den gesetzlichen Richtlinien nicht entsprechen, man muss bei den entsprechenden Firmen einkaufen. Beängstigend real ist das Szenario, und auch die Umsetzung ist ordentlich gelungen, zwar auf Fernsehniveau, aber dafür heißt es ja auch „Das kleine Fernsehspiel“, und diese nüchterne TV-Optik macht dann ja auch einen Großteil des Charmes dieses Filmes aus. Man kann wieder nur einmal bemerken, dass die verantwortliche Redaktion des ZDFs einmal mehr ein glückliches Händchen bei der Wahl des Stoffes bewiesen hat und, obwohl alle auf öffentlich-rechtliche Sender schimpfen, besonders auf das übergreiste Zweite, einmal mehr beweist, dass innovative Stoffe auch in Deutschland gedreht werden können. Und somit stellt man sämtliche Werke von Till Matthias Schweigerhöfer praktisch locker in den Schatten. (Haiko Herden)
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