Das Zehnte Opfer(Frankreich, Italien 1965)Originaltitel: Decima vittima, La Alternativtitel: 10. Opfer, Das Regie: Elio Petri Darsteller/Sprecher: Marcello Mastroianni, Ursula Andress, Elsa Martinelli, Salvo Randone, Massimo Serato, Milo Quesada, Luce Bonifassy, George Wang, Genre: - Science Fiction/Fantasy
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Wir schreiben das Jahr 2066. Das Morden ist unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Eine Art Lotterie entscheidet, wer Jäger und wer Gejagter ist, und wer es schafft, fünfmal als Jäger und fünfmal als Opfer seine Aufgabe zu erfüllen (bzw. besser gesagt, zu überleben), wird reich belohnt. Das Ganze wird dann über das Fernsehen ausgestrahlt. Es findet nicht in einer Arena statt, sondern mitten im Leben. Und es kann jeden treffen. Caroline ist eine solche Jägerin, und sie hat es bisher geschafft, neun Opfer zu erledigen. Ihr zehntes Opfer soll Marcello sein. Ein Katz- und Mausspiel entwickelt sich, doch irgendwann stellt sich heraus, dass die Liebe ein Störfaktor sein kann...
„DAS 10. OPFER“ ist eine ziemlich schwarzhumorige Science-Fiction-Actionkomödie aus den 1960er Jahren, den ich mal der Einfachheit halber als ziemlich skurril bezeichnen möchte. Einerseits ist das Ganze nämlich ziemlich trashig, und doch irgendwie für die damalige Zeit recht aufwändig produziert. Quietschbunt mitunter, pendelnd zwischen Satire, Actionfilm, Drama und Komödie, allerdings mit so trockenem Humor, dass man ihn mitunter kaum bemerkt. Der tiefdunkle Witz zeigt sich beispielsweise in Szenen, in denen die Polizei den Mörder nicht festnimmt, sondern ihm gratulierend bescheinigt, einen Mord den Regeln nach begangen zu haben. Das ist insgesamt äußerst reizvolle Sozialkritik, die auch noch visuell ziemlich gelungen präsentiert wird, vor allem, wenn man einer retroartigen 1960-Jahre-Optik etwas abgewinnen kann. Wem also Menschenjadg-Geschichten wie „DAS MILLIONENSPIEL“, „RUNNING MAN“ oder auch neuere Vertreter wie „BATTLE ROYALE“ was abgewinnen kann, der ist hier, bei diesem Verfilmung des Robert-Sheckley-Romans „DAS SIEBTE OPFER“ sehr gut bedient. Und irgendwie stand der Film wohl auch in gewisser Weise für den modernen „THE PURGE“ Pate, in welchem ebenfalls das Morden unter gewissen Umständen legalisiert wird. (Haiko Herden)
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