Im 17. Jahrhundert in Mähren. Während im Land überall die Inquisition Menschen der Hexerei bezichtigt und hinrichtet, doch im Ort Groß Ullersdorf gab es bisher noch keine. Doch dann glaubt man in einer Bettlerin eine Hexe entdeckt zu haben, und der Pfarrer will zusehen, dass das Thema gleich erledigt ist und der Ort hexenfrei bleibt. Der pensionierte Inquisitor Franz Bobling von Edelstadt soll das Thema schnell erledigen, doch dieser will sich noch einmal profilieren und ordentlich Geld verdienen und lässt die arme Frau foltern, bis sie falsche Anschuldigen von sich gibt, die wiederum eine Kette von weiteren falschen Anschuldigungen nach sich ziehen. Dekan Lautner erkennt, dass die angeklagten Frauen nicht vom Teufel besessen sind und versucht alles, damit die Prozesse eingestellt werden. Doch dann wird Lautner selbst der Hexerei beschuldigt...
Hierbei handelt es sich um die Verfilmung eines Romanes von Václav Kaplický, der die letzten Hexenprozesse in Böhmen thematisiert. Das Ganze ist eher ein Historienfilm geworden und kein Horrorfilm wie beispielsweise der fast zeitgleich erschienene „HEXEN BIS AUFS BLUT GEQUÄLT“ oder auch „DER HEXENJÄGER“, allerdings wurde er natürlich im Zuge dieser Exploitation-Filme vermarktet. Der Sex- und Gewaltfaktor ist bei „HEXENJAGD“ aber nicht so hoch, sodass Freunde der provokanten Unterhaltung vielleicht etwas enttäuscht sein könnten. Nichtsdestotrotz weiß der Streifen aber durch seine eher kühle und unaufgeregte Herangehensweise durchaus zu begeistern, denn der Schrecken kommt trotzdem – oder erst recht – rüber. Es ist schon hart, wie unschuldige Menschen in ein System hineingeraten, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt, weil alles, was sie tun, falsch ausgelegt wird. Und zwar absichtlich falsch, denn dass die Inquisition nicht ernsthaft daran interessiert ist, die Menschen vor dem Teufel zu bewahren, geht es im Grunde nur um das Befriedigen sadistischer Gefühle sowie Gier nach Materiellem. Ein bedrückender, höchst gelungener Film zu diesem dunklen Thema.
Die deutsche DVD von Castle View Film/Alive präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 2.0 Mono) sowie im Bildformat 2.35:1 (16:9 anamorph). Extras gibt es keine. (Haiko Herden)
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