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Das Geheimnis der 14 Geisterreiter

(Mexiko 1958)

Originaltitel: Los Diablos Del Terror
Alternativtitel:
Regie:
Fernando Méndez
Darsteller/Sprecher: Gastón Santos, Alma Rosa Aguirre, Quintin Bulnes, Pedro do Aguillón, Antonio S. Raxel, Luis Aragón, José Chávez, José Munoz, Humberto Rodriguez,
Genre: - Western


Eine Bande von maskierten Reitern terrorisiert ein kleines Dorf in Mexiko. Als sie einen Grundbesitzer ermorden und ein Anwalt verschwindet, kommt der Bundesagent Gastón mit seinem etwas trotteligen Gehilfen in den Ort. Gleichzeitig taucht die Nichte Ana Teresa des Ermordeten auf, um ihr Erbe anzutreten. Der Empfang ist feindselig und die Geisterreiter verfolgen unbeirrt ihre Ziele. Was hat der zwielichtige Don Remigio mit der ganzen Sache zu tun und warum behandelt er Ana Teresa erst zuvorkommend und später wie eine Gefangene?

Mexiko hat seit langer Zeit eine große Filmindustrie, nur schaffen es leider sehr selten Filme von dort nach Europa. „Friedhof Des Satans“ war einer, „Alucarda“ ein weiterer. Aber ansonsten gibt es höchstens mal größere Produktionen hierzulande zu sehen. Da viele mexikanische Filme schnell und billig produziert wurden, haben Fans des abseitigen Films die schöne Bezeichnung „Mexploitation“ kreiert, wobei der Begriff hauptsächlich für die in dem Land so beliebten Filme über maskierte Ringer steht, die in praktisch jedem Genre ihre Auftritte hatten.

Wenn nun ein junges Label wie Forgotten Film Entertainment damit beginnt, eine „Mexploitation“-Reihe auf den deutschen Markt zu veröffentlichen, lässt das schon mal neugierig aufhorchen. Da man damit aber vermutlich eine sehr kleine Käuferschaft anspricht, gab es zwei Möglichkeiten: entweder die Veröffentlichungen so billig wie möglich zu produzieren und in Massen billig auf die Kaufhausgrabbeltische zu werfen oder aber mit der ganzen Liebe eines Filmliebhabers aufwändige Editionen zusammenstellen, die zwar etwas teurer sind, aber das Sammlerherz höher schlagen lassen. Forgotten Film Entertainment hat sich bei „Das Geheimnis Der 14 Geisterreiter“ – die übrigens im Film deutlich zahlreicher sind – für die qualitativ hochwertige Variante entschieden und ein absolut sammelnswertes Ergebnis erzielt.

Man muss es vorwegnehmen…der Film alleine wäre kaum spektakulär, handelt es sich doch nicht, wie man vielleicht anhand des Titels vermuten könnte, um einen Horror-Western, sondern eher um einen an amerikanischen Vorbildern orientierten recht normalen Western, der lediglich ein paar leicht gruselige Elemente, aber auch ein paar slapstickartige Momente bietet. Die Figurenzeichnung ist dabei ganz klar verteilt. Auf der einen Seite der strahlende Held – zu erkennen an seinem weißen Pferd – mit dem Gehilfen, der aufgrund seiner Ungeschicklichkeit für den Humor zuständig ist, und die schöne „Jungfrau in Nöten“. Auf der anderen Seite der zwielichtige Großgrundbesitzer und seine grobschlächtigen Gehilfen. Der einzige etwas ambivalente Charakter ist der Sheriff und dann ist da noch der schräge Landstreicher namens „Kleine Fliege“, der, wenn es mal nicht voran geht, wie ein „Ghost from the machine“ die entscheidenden Hinweise gibt. Und dann sind da natürlich noch die Geisterreiter, die meist im Dunkeln mit Fackeln in der Hand angeritten kommen und sich hinter Ringermasken – da sind sie wieder – verstecken. Tatsächlich sind ihre Auftritte schön atmosphärisch eingefangen und könnten als ein Vorbild für Amando de Ossorios „Reitende Leichen“ der 70er Jahre gedient haben. Interessanterweise erinnert der Film auch ein wenig an die deutschen Karl May-Filme der 60er Jahre – nur ohne Indianer -, was aber wohl eher Zufall ist. Beide filmischen Vergleiche werden übrigens auch im beiliegenden Booklet gezogen, sind mir aber tatsächlich in den Sinn gekommen, bevor ich es gelesen habe.

Aus mexikanischer Sicht verfügt der Film über eine Starbesetzung, die aber natürlich hierzulande kaum bekannt ist. Die Leistungen sind aber durchaus solide und der Film wurde ebenso solide produziert und geht nicht als Trash durch. Aus heutiger Sicht etwas schräg wirken lediglich die zahlreichen Kloppereien, bei denen man immer wieder sieht, dass die Akteure weit am Kinn des Gegners vorbei schlagen. Das ist aber eher amüsant als schlimm. Eine nette Frage ist auch, zu welcher Zeit der Film eigentlich spielen soll. Zwar wirkt er natürlich wie ein Western, aber interessanterweise verwendet der Held in einer Höhle eine (damals) moderne Taschenlampe. Auch Jeans und Lederjacken wirken eher wie aus modernen Zeiten, als wie aus dem mittleren 19. Jahrhundert. Aber das ist wohl eher den zu hohen Kosten für eine zeitgemäßere Kostümierung geschuldet.

Als erste Veröffentlichung der „Mexploitation“-Reihe von Forgotten Film Entertainment macht „Das Geheimnis Der 14 Geisterreiter“ einen sehr guten Eindruck. Sicher gibt es interessantere Filme, was aber daran liegen mag, dass ich grundsätzlich kein großer Western-Fan bin. Für Liebhaber des Genres ist dies aber garantiert eine schöne Entdeckung.

Die Aufmachung spielt allerdings absolut in der Oberliga und kann sich mit einigen Konkurrenten messen, die schon länger auf dem Markt sind. Die DVD steckt in einer normalen Amaray-Hülle, die wiederum in einem Pappschuber steckt. Allerdings ist dieser nicht dünn und windig, sondern aus richtig fester, stabiler Pappe mit edlem Lackdruck des Titelschriftzugs und der Szenenfotos auf der Rückseite. Zudem wurde nicht einfach das gleiche Artwork für den Schuber und den Amaray-Einleger verwendet, sondern unterschiedliche Plakatmotive. So hat jeder Käufer beide Motive, denn wie es heute üblich ist, gibt es zwei Covervarianten. Der Einleger hat auf der Rückseite zusätzlich noch ein umlaufendes drittes Motiv. Der Hülle liegt ein 28seitiges auf hochwertigem Papier gedrucktes Booklet bei, das einige Hintergrundinfos zum Film und zum „Mexploitation“-Genre liefert, außerdem den deutschen Aushangfotosatz, der herrlich bunt – weil handcoloriert – und zusätzlich natürlich auf der DVD im Bonusmaterial zu finden ist. Weiterhin gibt es eine Bildergalerie mit Plakatmotiven, eine weitere mit dem deutschen Werberatschlag und schließlich eine mit großformatigen Drehfotos. Dazu gibt es ein paar Text-Bio-/Filmografien zu den Beteiligten und die Vollbildfassung des Films.

Die Bildqualität ist überraschenderweise fantastisch, was man bei einem fast 60 Jahre alten Film aus Mexiko nicht unbedingt erwartet hätte. Tatsächlich war es ein langwieriger Kampf des Labels um ein gutes Master, bis man schließlich eine komplette HD-Neuabtastung aus Mexiko bekam, was zur Folge hat, dass der Film auch gleich auf Blu Ray veröffentlicht wird. Natürlich gibt es eine Menge Verschmutzungen und kleine Defekte und der Bildstand ist nicht immer ganz ruhig. Aber die Schärfe und die Farben sind wirklich großartig. Über den langen Weg zu diesem Erfolg gibt es übrigens einige Informationen im Online Forum von Dirty Pictures, die man gerne auch im Booklet gelesen hätte. Der deutsche Ton geht auch völlig in Ordnung. Aus drei schon sehr angegriffenen Archivkopien des Films hat man so weit wie möglich die Tonspur restauriert. Lediglich an einigen wenigen Stellen ist das aufgrund des Ausgangsmaterials nicht mehr ganz gelungen, was aber überhaupt nicht stört. Der spanische Originalton ist natürlich ebenfalls dabei, sowie deutschsprachige Untertitel.

Man kann es nicht anders sagen: eine bessere Veröffentlichung dieses unbekannten Films gibt es wohl weltweit nicht. Mit großer Akribie hat Forgotten Film Entertainment hier das bestmögliche herausgeholt und das rechtfertigt den etwas höheren Preis allemal. Wenn man überhaupt etwas kritisieren kann, dann ist es die nicht ganz so gelungene Gestaltung des Backcovers. Da hätte man sicher etwas mehr herausholen können. Es ist klar, dass das eher ein Thema für „verrückte“ Filmfans und Sammler ist und man kann nur hoffen, dass die Verkäufe trotzdem so gut sind, dass die Serie mit gleichem Aufwand fortgesetzt werden kann. Wenn dazu in einiger Zeit eine weniger aufwändige Kaufhausfassung folgt, ist das absolut legitim, um die Kosten wieder reinzuholen. Mit Teil 1 der „Mexploitation“-Reihe dürfte Forgotten Film Entertainment gute Chance auf den imaginären Pokal als bestes Newcomer-Label 2015 haben. Absolut unterstützenswerte Arbeit. (A.P.)



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