Henning Handschuh ist 15 Jahre alt. Nach dem Tod seiner Freundin ein Jahr zuvor hat er sich entschieden, irgendetwas Sinnvolles mit seinem Leben anzustellen. Als seine Eltern übers Wochenende wegfahren wollen, bleibt er bei seinem Uropa. Dieser lebt im Dorf Wussina, das in Kürze komplett zerstört werden soll, da hier Braunkohle gefördert werden soll. Ausgerechnt sein eigener Vater ist Leiter des Abrissunternehmens. Der Film berichtet zuerst von seiner Fahrt ins 30 Kilometer entfernte Dorf und später gibt es ein paar Erlebnisse in der bereits halb abgerissenen Stadt.
Der Film, der nach einer Erzählung von Joachim Nowotny basiert, kommt aus der DDR und wurde im Jahr 1989 gedreht, also durchaus in einer Zeit, in der sich das Land bereits im Zerfall befand, was hier durchaus auch auf symbolische Weise thematisiert wird. Der Hauptdarsteller spielt sehr amateurhaft, er scheint auch kein Schauspieler zu sein, zumindest hat er laut der imdb außer diesem Film nichts gedreht. Das gilt auch für manch andere der jungen Darsteller. Reine Amateure zu nehmen, kann super gelingen, wie beispielsweise bei "HANS IM GLÜCK AUS HERNE ZWEI" oder eben nicht, so wie hier. Alles wirkt ein wenig steif und gekünstelt, was aber immerhin auch einen gewissen Reiz bietet. In den Nebenrollen gibt es zumindest ein paar bekanntere DDR-Fernsehmimen. Das Drehbuch wurde erst abgelehnt, da man nicht wollte, dass bekannt wird, dass durch den Abbau der Braunkohle Menschen vertrieben werden. Als man es doch erlaubte und man dann drehte, war das Thema durch die anbahnende Wende natürlich nicht mehr ganz so brisant, doch nun kann man "ABSCHIEDSDISCO" als Symbol für den Zusammenbruch der DDR sehen. (Haiko Herden)
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