Memories of Matsuko(Japan 2006)Originaltitel: Memories of Matsuko Alternativtitel: Regie: Tetsuya Nakashima Darsteller/Sprecher: Miki Nakatani, Eita, Yûsuke Iseya, Teruyuki Kagawa, Mikako Ichikawa, Asuka Kurosawa, Akira Emoto, Gori, Shinji Takeda, Genre:
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Shô lebt allein in Tokio und hat bisher noch nichts auf die Reihe bekommen. Er wollte sich als Musiker Geld verdienen, doch das klappte überhaupt nicht. Ist ihm aber auch egal, er lebt sowieso einfach in den Tag hinein. Eines Tages meldet sich sein Vater bei ihm und verlangt, dass er sich um die Hinterlassenschaft seiner Tante Matsuko kümmert, die sei mit nur 53 Jahren erschlagen worden und irgendwer muss es ja nun mal tun. Matsuko war eine sonderbare Eigenbrötlerin gewesen, die schon seit langer Zeit keinen Kontakt mehr mit der Familie hatte. Shô kommt in die völlig verwahrloste Wohnung und erkennt, dass Matsuko nicht die heruntergekommene Pennerin war, sondern dass sie ein durchaus interessantes Leben führte. Ein Leben mit großen Enttäuschungen, gewonnenen und verlorenen Hoffnungen, Tragik und Komik, die als Prostituierte, Lehrerin und auf der Bühne arbeitete, aber auch im Knast saß. Je mehr Shô herausfindet, desto faszinierter ist er und findet zudem Parallelen zu seinem eigenen Leben...
Das klingt wie ein hübsches Drama, doch der japanische Film "MEMORIES OF MATSUKO" ist weitaus mehr, denn er hat durchaus heitere Momente und obendrein eine unglaublich knallbunte Inszenierung, die teilweise an einen Drogentrip, teilweise an Comics, teilweise an Musikvideos oder Musicals erinnert. Neben den überdrehten Farben gesellt sich eine originelle Kameraführung. Ein paar reale Dinge wie der Mauerfall und mehr wurde zudem mit eingebaut, damit sich der Ritt durch die Zeit auf echt anfühlt. Hinzu kommt eine tolle menschliche Note, was ja wichtig ist, damit sich nicht alles im Bildbombast verliert, sondern eben auch berührt. Die Grundstimmung ist nämlich eigentlich durchweg fröhlich, und dadurch wird das Drama noch etwas überhöht und tut umso mehr weh. Bittersüß nennt man das dann wohl. Ein großartiger Film auf alle Fälle. (Haiko Herden)
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