My Lesbian Love Story - Teil 1(USA 2019)Originaltitel: Teenage Lesbian Alternativtitel: Teenage Lesbian Regie: Bree Mills Darsteller/Sprecher: Kristen Scott, Kendra Spade, Wolf Hudson, Kenna James, Aidra Fox, Whitney Wright, Alina Lopez, Emily Willis, Gianna Dior, Maya Kendrick, Casey Calvert, Genre: - Drama - Erotik
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"TEENAGE LESBIAN" (so der Originaltitel) klingt wie ein plumper Titel für einen Pornofilm. Und das ist es auch, jedoch ist der Film selbst alles andere als plump. Es ist ein Coming-of-Age-Porno mit Handlung, der auf den eigenen Erfahrungen der Regisseurin Bree Mills basiert. Die Geschichte spielt Ende der 1990er Jahre und handelt von Sam, die weiß, dass sie lesbisch ist und es für sich auch okay findet, jedoch damit kämpfen muss, dass die Mitschüler und die Eltern es irgendwann ebenfalls okay finden. Doch beides ist nicht so, was sie zutiefst unsicher macht. Sie klebt sich die Brüste ab und kleidet sich maskulin, damit die Jungs sie nicht attraktiv finden, rasiert sich nirgendwo, im Gegensatz zu den anderen Mädchen, und ist nicht nur Außenseiterin, sondern Mobbingopfer. So folgen wir dem Mädchen dabei, wie sie erste Erfahrungen macht, wie sie zurückgestoßen wird, wie sie Gleichgesinnte trifft und in die lesbische Liebe eingeführt wird, was ihr bis dahin noch ein Buch mit sieben Siegeln war, und wie sie Freundinnen und auch Freunde findet. Das hätte man alles plump inszenieren können, stattdessen wird das mit viel Einfühlungsvermögen gemacht, seitens der Regisseurin und auch der Darsteller, so dass alles absolut realistisch wirkt und man sich an seine eigene Jugend erinnert fühlt mit all den Unsicherheiten, die diese mitbrachte. Es gibt von diesem Film zwei Versionen, zum einen ist es eine 180-minütige Fassung mit Hardcore-Szenen, wobei das Wort Hardcore hier einfach zu hart klingt. Man sieht alles, und das auch sehr ausführlich und ausschweifend, aber es sind eben keine primitiven Rammeleien. Dann gibt es noch eine Version, die nur noch rund 90 Minuten geht und bei der man nicht über FSK 16 rauskommt. Die Geschichte funktioniert trotzdem gut, wobei man schon merkt, dass vieles rausgeschnitten wurde und manche Szenen offenbar mit zwei Kameras gedreht wurde: eine, die alles zeigt, und eine, die dezentere Bilder macht. So ist "TEENAGE LESBIAN" ein wirklich gelungener Coming-of-Age-Film mit einer schönen Aussage, die zwar nichts Überraschendes ausdrückt, aber universell ist für die Adoleszenz. (Haiko Herden)
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