Titus kommt nach einem erfolgreichen Feldzug gegen die Goten zurück nach Rom und hat in seinem Gepäck die Goten-Herrscherin Tamora als Gefangene. Ebenso ihre drei Söhne. Obwohl er durch seine Heldentaten und durch seine Beliebtheit ohne Probleme den Thron für sich beanspruchen könnte, verzichtet Titus nach dem Tode des alten Kaisers auf ihn und schlägt dafür den verschlagenen Saturnius, den Sohn des Kaisers vor. Saturnius spannt als erste Tat als neuer Kaiser seinem Bruder Bassianus die Braut Lavinia aus, die Titus´ Tochter ist. Titus nimmt das hin, doch Bassianus tut das nicht. Als Saturnius dann mit Tamora einen Pakt schliesst, beginnt ein Drama sondergleichen...
Ein ziemlich verwirrender Anfang. Eine moderne Wohnung, dann eine römische Arena und römische Krieger, dann wieder Motorräder. Dann wird einem langsam klar. Diese Verfilmung nach einem Buch von Shakespeare lehnt sich ein bisschen an an „ROMEO & JULIA“ und paart neue und alte Zeiten zu einer wilden Mixtur. Erwähnenswert ist natürlich, dass es in der Geschichte bis heute hin ein paar Zweifel gibt, ob „TITUS“ tatsächlich aus der Feder von William Shakespeare stammt, doch das ist hier nicht relevant.
Regie-Neuling Julie Taymor jedenfalls hat hier ein absolut interessantes Werk geschaffen, das wegen oben erwähnter Mischung aus modern und altertümlich mitunter etwas verwirrt. Genauso wild ist eigentlich auch der Rest der Inszenierung. Zwischen beinahe fröhlichen Szenen und fast splatterartigen Gewalttätigkeiten dürfen wir die eingedeutschten Verse des Meisters hören und mitunter dazu wohldurchdachte Bildkompositionen. Und passend zum Wirrwarr ist auch der Soundtrack. Zwischen Monumental und Swing, Experimentellem und Rockigem pendelt es hin und her. Und dass Stars wie Sir Anthony Hopkins und Jessica Lange mitspielen, ist nur das Zuckerl obendrauf. Alles in allem vielleicht kein Meisterwerk vor dem Herren, aber anspruchsvolles, sehenswertes und vor allem nie uninteressantes Filmvergnügen.
Die deutsche Verleih-DVD von e.m.s. präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 2.0) und Englisch (Dolby Digital 5.1 und Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:2.35 (16:9 anamorph). Als Extras gibt es lediglich Trailer zu „SLEEPLESS“, „ALLEIN UNTER NACHBARN“, „DAGON“, „THE NAMELESS“, „ARACHNID“ und „RING OF FIRE“. (Haiko Herden)
|